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Skiunfall
Ärzte ringen weiter um Schumachers Leben

Michael Schumacher liegt nach wie vor im künstlichen Koma - sein Zustand ist nach Auskunft der Ärzte "außerordentlich ernst". Nicht nur Motorsportfans in aller Welt, auch Prominente und Politiker bangen um das Leben des siebenmaligen Formel-1-Weltmeisters.

30.12.2013
    Ein Rettungshubschrauber landet vor der erleuchteten Uniklinik Grenoble, in der Michael Schumacher weiter in Lebensgefahr schwebt.
    Die Ärzte in der Uniklinik Grenoble lassen Michael Schumacher weiter im künstlichen Koma. (dpa picture alliance / Yoan Valat)
    Der frühere Rennfahrer schwebt weiter in Lebensgefahr. Seine Situation sei "kritisch", teilten die behandelnden Ärzte auf einer Pressekonferenz in der Uniklink in Grenoble mit. "Michael Schumacher hat ein schweres Schädel-Hirn-Trauma. Wir haben unmittelbar nach seiner Ankunft eine Hirnoperation durchgeführt, denn er hatte Blutergüsse im Gehirn", sagte einer der behandelnden Ärzte. Schumacher liege in einem künstlichen Koma auf der Intensivstation. Mit dem künstlichen Koma sollen "äußere Einflüsse vermieden werden", damit das Gehirn nicht unnötig Sauerstoff verbrauche.
    Keine Auskunft zu möglichen bleibenden Verletzungen
    Prognosen zum Verlauf der Behandlung lehnten die Mediziner ab. So könne man zum jetzigen Zeitpunkt keine Auskunft über bleibende Verletzungen abgeben. "Wir sprechen noch nicht über Spätschäden, sondern konzentrieren uns allein auf die akute Behandlung und denken von Stunde zu Stunde." Neue Auskünfte zu Schumachers Zustand wollen die Ärzte erst am späten Dienstagvormittag geben. Sie teilten mit, dass der Unfall offenbar mit einer sehr hohen Geschwindigkeit ablief. "Der Aufprall muss sehr, sehr hart gewesen sein. Jemand ohne Helm hätte diesen Unfall sicherlich nicht überlebt."
    Mediziner sitzen vor zahlreichen Journalisten und Kameras.
    Das Ärzteteam bei der Pressekonferenz in der Uniklinik Grenoble (dpa / picture-alliance / Yoan Valat)
    Im Internet zeigt sich bei Fans und Prominenten eine große Anteilnahme für Schumacher. Zahlreiche Weggefährten wie Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel sprachen dem Verunglückten ihre Genesungswünsche aus: "Ich bin schockiert, und ich hoffe, dass es ihm so schnell wie möglich wieder besser geht", sagte Vettel dem SID. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Seibert in Gedanken bei Schumacher: "Wir hoffen mit Michael Schumacher und seiner Familie, dass er die Verletzungen überwinden und genesen kann."
    Wir wünschen Michael #Schumacher von Herzen, dass er genesen kann.Seiner Familie wünschen wir Kraft+Zusammenhalt in diesen schweren Stunden.— Steffen Seibert (@RegSprecher) 30. Dezember 2013
    Sturz auf einen Felsen
    Schumacher war am Sonntag kurz nach 11 Uhr zwischen zwei markierten Pisten im französischen Méribel beim Skifahren gestürzt. Der Kerpener war dabei mit dem Kopf auf einen Felsen aufgeschlagen. Nachdem er an Ort und Stelle erstversorgt worden war, wurde er mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus nach Moûtiers geflogen. Von dort wurde Schumacher in die Uniklinik nach Grenoble gebracht, bei seiner Ankunft war er nach Angaben der Ärzte nicht mehr bei Bewusstsein. Vor dem Krankenhaus bangen die Fans um den früheren Rennfahrer.
    Weggefährten des früheren Spitzensportlers wie Jean Todt und Ross Brawn waren in der Nacht nach Grenoble gereist. Todt, Präsident des Automobil-Weltverbandes FIA, gehörte bei Ferrari zu Schumachers Vertrauten. Brawn war als Technischer Direktor bei Benetton und bei Ferrari an allen WM-Siegen Schumachers beteiligt. Auch sein Leibarzt Johannes Peil soll sich in Grenoble befinden.