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So viele Grundsicherungsempfänger wie noch nie

Nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes wird die soziale Grundsicherung als Rentenergänzung im Alter immer wichtiger. Der Kreis der Empfänger ist im vergangenen Jahr auf einen neuen Rekordstand gestiegen. Besonders betroffen waren Frauen in Westdeutschland.

Von Verena Kemna | 18.10.2012
    Nach den Angaben des statistischen Bundesamtes haben im vergangenen Jahr fast 850.000 Menschen in Deutschland Grundsicherung erhalten. Verglichen mit 2010 ist das ein Anstieg um fast sechs Prozent und die Statistiker vermelden weitere Rekorde. So haben beinahe 450.000 Rentner im vergangenen Jahr staatliche Hilfe in Anspruch genommen, so viele wie niemals zuvor.

    Im Schnitt waren mehr Frauen als Männer auf die Grundsicherung im Alter angewiesen. Rentner können derartige staatliche Leistungen beantragen, aber auch Menschen, die wegen einer Erwerbsminderung auf Dauer nicht arbeiten können und deren Einkünfte nicht für den Lebensunterhalt ausreichen. Dabei entspricht die Höhe der Grundsicherung im Alter dem, was Hartz IV Bezieher als Arbeitslosengeld II erhalten. Der Regelsatz liegt bei 374 Euro monatlich, zuzüglich Miet- und Heizkosten.

    Altersarmut trifft vor allem Rentnerinnen in Westdeutschland. Dort haben mehr als drei Prozent der über fünfundsechzigjährigen im vergangenen Jahr eine solche Grundsicherung bekommen. In den neuen Bundesländern dagegen waren weniger als zwei Prozent der Frauen über 65 auf staatliche Gelder angewiesen. Hochburgen für die Bezieher staatlicher Grundsicherung haben die Statistiker in den Stadtstaaten wie Bremen, Berlin und Hamburg ausgemacht. In Thüringen und Sachsen dagegen leben die wenigsten Betroffenen. Dort waren gerade einmal sieben von tausend Einwohnern im vergangenen Jahr abhängig von staatlichen Leistungen.