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"So weit die Füße tragen"

Es ist eine abenteuerliche Geschichte, die der oberbayerische Autor Josef Bauer zu hören bekommt und 1955 auf vier alten AGFA-Magnettonbändern festhält. Er destillierte daraus den bewegenden Tatsachenroman "So weit die Füße tragen".

Von Arthur Dittlmann | 17.12.2011
    Dieser sollte mit geschätzten zwei Millionen Auflage zum Welterfolg und durch die erste Verfilmung 1959 zum ersten "Straßenfeger" werden.

    Ein einzelner Mann, von Bauer "Clemens Forell" genannt, schafft das Unglaubliche: Er entflieht als russischer Kriegsgefangener der Hölle eines Bleibergwerks am Ostkap und schlägt sich in drei Jahren riskanter Flucht Tausende von Kilometern bis nach München durch.

    Dort trifft er - laut Roman - Weihnachten 1952 ein. Der Hörfunkautor Arthur Dittlmann stellt in dieser "Langen Nacht" die Erzählungen der Romanfigur Clemens Forell vor.

    Liegt ihnen wirklich ein authentischer Bericht zugrunde?
    Oder ist es vielleicht eine atemberaubende Geschichte, die perfekt in die Nachkriegszeit passt?

    So weit die Füße tragen bei Wikipedia.

    "Da saß ich im Arbeitszimmer und habe die Bänder angehört und geschrieben und geschrieben. Manche Stellen waren schwer verständlich, andere Passagen gehen einem auch sehr nahe. Das ist schon schwere Kost" (Arthur Dittlmann über seine Arbeit an diesem Feature – mehr...)

    Dichtung, Wahrheit, Welterfolg: Das Nachkriegsdrama So weit die Füße tragen war auch deshalb so beliebt, weil ihm eine wahre Geschichte zugrunde lag. Ein Radiofeature bezweifelt deren Echtheit.

    So weit die Füße tragen (1959)
    2 Blu-rays
    BLU
    376 Min.. Regie: Fritz Umgelte
    Mit Heinz Weiss, Wolfgang Büttner, Edgar Mandel u. a. .
    Deutschland 1959 FSK ab 12 freigegeben
    2010 Ascot Elite

    Im Herbst 1945 wird Oberleutnant Clemens Forell mit 3000 weiteren deutschen Kriegsgefangenen nach Sibirien verschickt für 25 Jahre Zwangsarbeit. Nur 1200 Männer werden diese Reise überleben und müssen fortan unter unmenschlichen Bedingungen in einem Bleibergwerk schuften. Angetrieben von der Liebe zu seiner Frau und seinen beiden Kindern gelingt Forell nach mehreren erfolglosen Versuchen endlich die Flucht. Zu Fuß macht er sich auf den Weg nach Hause über 14.000 Kilometer in drei Jahren. Was er dabei erlebt, überschreitet unsere Vorstellungen von Leid: Auf seinem Weg durch die unendlichen sibirischen Eiswüsten, durch Wälder und Steppen muss er leben wie ein Tier, gegen Wölfe kämpfen, muss Bettler, Dieb und sogar Räuber werden, um zu überleben. Dabei trifft er immer wieder Gefährten auf Zeit: Mongolische Hundezüchter, Goldsucher, Pelztierjäger, Mitglieder des armenischen Widerstands. Viele helfen ihm, doch manche werden zur tödlichen Gefahr ...

    Bauer, Josef M: So weit die Füße tragen
    Ein Leben. Eine Liebe. Ein Weg.

    Roman.
    2002 Bastei Lübbe