Freitag, 29. März 2024

SPD-Chef Hans-Jochen Vogel
Die Menschen leiden "immer mehr unter der Reformunwilligkeit der DDR-Führung"

Der SPD-Bundesvorsitzende Hans Jochen Vogel im Deutschlandfunk zur deutschen Frage.

27.08.2014
    Der SPD-Vorsitzende Hans-Jochen Vogel während seiner Rede am 18.12.1989 auf dem Programm-Parteitag der SPD im Internationalen Congress Centrum Berlin.
    Der SPD-Vorsitzende Hans-Jochen Vogel während seiner Rede am 18.12.1989 auf dem Programm-Parteitag der SPD im Internationalen Congress Centrum Berlin. (picture alliance/dpa)
    "Die Ursache dieser Krise ist die Tatsache, dass die Menschen innerhalb der DDR gerade im Vergleich zur sowjetischen Entwicklung oder zur polnischen oder zur ungarischen Entwicklung immer mehr unter der Reformunwilligkeit der DDR-Führung leiden. Die DDR-Führung muss bedenken, dass die Staatlichkeit der DDR durch nichts mehr destabilisiert und infrage gestellt wird, als wenn weiterhin eine wachsende Zahl von Menschen sich mit diesem Staatswesen nicht mehr identifiziert, sondern es so schnell wie möglich verlassen will. Das kann ja auch nicht unser Interesse sein. Niemand kann ein Interesse daran haben, und das sage ich auch warnend an diejenigen, die da bei uns manchmal mit dem Feuer spielen, das Staatswesen DDR zu destabilisieren und damit auch Gorbatschow und seiner Reformpolitik neue und zusätzliche Schwierigkeiten in den Weg zu legen."