Freitag, 29. März 2024

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Spektakuläre Himmelserscheinung 1843
Der große Märzkomet

Heute Nacht sind einige Planeten, der noch fast volle Mond und viele Sterne am Himmel zu sehen – aber leider kein prachtvoller Komet. Das war vor 175 Jahren ganz anders: Damals erstreckte sich der Schweif des Großen Märzkometen über das halbe Firmament.

Von Dirk Lorenzen | 02.03.2018
    Der Komet McNaught 2007.
    Zwar nicht der Komet des Herrn Jahn, aber ebenfalls sehr eindrucksvoll: der Komet McNaught 2007. (ESO)
    Der Komet war am 5. Februar 1843 entdeckt worden und hatte binnen weniger Wochen eine enorme Helligkeit erreicht. Ende Februar zog er in nur 800.000 Kilometern Abstand um die Sonne herum.
    Der Komet war dabei so hell, dass er sogar am blauen Tageshimmel direkt neben der Sonne zu bestaunen war. Der Eis- und Staubbrocken hat die heiße Begegnung mit der Sonne gut überstanden – und war danach einige Wochen lang ein spektakuläres Objekt am Abendhimmel.
    Der Große Märzkomet gehört zu den hellsten Kometen überhaupt. Sein intensiv leuchtender Schweif war auch dann noch zu erkennen, wenn der Kern längst unter den Horizont gesunken war.
    Zeitgenössische Darstellung des großen Kometen von 1843
    Zeitgenössische Darstellung des großen Kometen von 1843 (Chambers)
    Kometen, die der Sonne so nah kommen, heißen "Kreutz-Kometen", nach dem in Kiel tätigen Astronomen Heinrich Kreutz. Dieser hatte Ende des 19. Jahrhunderts die Bahnen solcher Kometen genauer untersucht. Vermutlich sind sie Bruchstücke eines einst viel größeren Objekts, das vor einigen Jahrtausenden bei der Sonnenpassage zerbrochen ist.
    Schon im April 1843 war der Große Märzkomet nicht mehr zu erkennen. Derzeit kreuzt er als unauffälliger Eisbrocken weit jenseits des Pluto. Doch in rund fünfhundert Jahren strahlt er erneut am Firmament.