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Spiele an Rhein und Ruhr
Mit dem Lufttaxi zur Olympiabewerbung

Nach den negativen Volksentscheiden in Hamburg und München nimmt Nordrhein-Westfalen einen neuen Anlauf - mit Überlegungen, die Olympischen Spiele 2032 in 14 Städten an Rhein und Ruhr auszutragen. Auch Lufttaxis sollen zum Einsatz kommen. Das IOC ist angetan.

Von Marcus Tepper | 19.07.2018
    NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (r, CDU) und Michael Mronz, Begründer der Rhein Ruhr Olympic City-Initiative, sprechen sich 14.07.2017 bei der Pressekonferenz zur Vorstellung des aktuellen Sportstättenkonzepts für eine Olympia-Bewerbung des Ruhrgebiets und Rheinlandes 2032 zur Presse.
    NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (r, CDU) und Michael Mronz, Begründer der Rhein Ruhr Olympic City-Initiative, werben für eine Olympiabewerbung 2032. (picture alliance/dpa - Marius Becker)
    Olympia im Fernsehen ist eine tolle Sache. Olympia vor der eigenen Haustür, da sagten zuletzt die Bürger und Hamburg und München "nein, danke". Krachend scheiterten dort zwei deutsche Olympiabewerbungen in Volksentscheiden: zu groß, zu teuer, zu wenig nachhaltig für 16 Tage Sportparty. Schon richtig, sagt Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet und er fragt, geht es nicht auch anders?
    "Wenn man die Grundidee hat, dass das nicht nur noch in Diktaturen stattfindet, weil in Demokratien Volksentscheide immer schiefgehen, weil die Spiele nicht nachhaltig sind, dann wäre es doch klug, die Möglichkeit, die das IOC jetzt öffnet, die Spiele auch in Regionen zu machen und selbst das Ziel formuliert, nachhaltig zu sein, das in Nordrhein-Westfalen zu probieren."
    14 Städte wollen dabei sein
    Olympia an Rhein und Ruhr, zwischen Aachen und Unna im Jahr 2032 Macher und Antreiber dieser Idee ist der Sportmanager Michael Mronz. 14 Städte wollen mit dabei sein – es gibt Aufbruchstimmung:
    "Wir gemeinsam können hier etwas Großes schaffen. Über 80 Prozent der Sportstätten sind vorhanden, daher hat man ganz andere Kosten-Nutzen-Relationen. Ökonomisch, ökologisch, und dieses neue Wir-Gefühl, das zu nutzen für andere Themen, das soll der Wert sein."
    Lufttaxis sollen Besucher transportieren
    Olympia als Motor für Stadtentwicklung, Digitalisierung und bessere Mobilität. Alles Themen in der die Region Nachholbedarf hat. Prof. Günther Schuh von der RWTH Aachen skizziert das Olympia-Transportsystem 2032: Eine Mischung aus Auto, Bahn, Bus, Rad und wahrscheinlich auch Lufttaxi:
    "Das ist ja nicht nur, wenn Sie in die Soers wollen für die Reitwettbewerbe, sondern wenn Sie dann danach Fußball sehen wollen ganz woanders, dann werden Sie über dieses Verkehrssystem auch da hingebracht."
    Wachstumsmotor Olympia?
    Und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier überlegt, ob Olympia an Rhein und Ruhr nicht auch ein Beitrag zum Strukturwandel sein könnte:
    "Nun stellt sich die Frage, ob man mit neuen Technologien, mit smarten Lösungen es schafft, diese Region wieder zum Wachstumsmotor für ganz Deutschland zu machen."
    IOC ist angetan
    Bemerkenswert ist das wohlwollende Interesse des Internationalen Olympischen Komitees an den nordrhein-westfälischen Gedankenspielen. Christophe Dubi ist beim IOC verantwortlich für die Organisation der Spiele. Sollte NRW es ernst meinen mit der vernetzten Mobilität und der Digitalisierung, dann, so Dubi, sollte das IOC die Spiele auch in die Region vergeben.
    "If we have the mobility solution of Mister Schuh, if we have the digital capabilities I'd say we should come here with the Games."
    Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg: Die olympischen Sommerspiele 2032 werden voraussichtlich 2025 vergeben.