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Sportförderung
Diskussion um Athletenförderung durch die Bundeswehr

Im deutschen Sport bahnt sich möglicherweise eine neue Grundsatzdiskussion an – ausgelöst vom neuen Athletensprecher im Deutschen Olympischen Sportbund, Max Hartung. Der Fechter hatte die Athletenförderung durch die Bundeswehr infrage gestellt – und bekommt für diesen Vorstoß postwendend Kritik.

Von Bastian Rudde | 03.02.2017
    Säbelfechter Max Hartung kritisiert die Sportförderung durch die Bundeswehr.
    Säbelfechter Max Hartung kritisiert die Sportförderung durch die Bundeswehr. (deutschlandradio / Jessica Sturmberg)
    Der Deutsche Olympische Sportbund will die Äußerungen seines neuen Athletensprechers nicht unwidersprochen stehen lassen. In einer Stellungnahme des Verbandes steht, die Sportförderung der Bundeswehr sei unverzichtbar.
    Athletensprecher Max Hartung hatte das bezweifelt. Mit etwa 50 Millionen Euro jährlich gebe die Bundeswehr vergleichsweise viel Geld aus, fördere nicht ausschließlich die besten Athleten und böte denen über die Soldatenzeit hinweg kaum berufliche Perspektiven. Nach Hartungs Meinung würde es mehr Sinn machen, das Steuergeld direkt an Sportler auszuschütten – und nicht über die Bundeswehr.
    Unverständnis für Kritik
    Dort sind etwa 700 Athleten beschäftigt und werden von ihren soldatischen Pflichten für einen gewissen Zeitraum weitestgehend freigestellt, um im Idealfall für Deutschland olympische Medaillen zu gewinnen.
    Ein System, das laut dem Präsidenten des Deutschen Skiverbandes, Franz Steinle, effizient und erfolgreich ist – vor allem im Wintersport. Deshalb kann Steinle die Hartungs Kritik nicht nachvollziehen.
    Der kann sich trotz der Widerworte auf die Fahnen schreiben, zumindest eine neue Diskussion über das Sportsoldatentum angestoßen zu haben – in einer Zeit, in der generell heftig über Spitzensportförderung in Deutschland debattiert wird.