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Sportpolitik
Hörmann stellt Spitzensportreform infrage

Erneut gibt es Ärger um die Spitzensportreform. Diesmal geht es ums Geld. Der Sport wirft der Politik vor, dass sie zugesagte Gelder nicht einplanen. Die Politik wiederum will davon nichts wissen. Schon scheint die ganze Reform auf der Kippe und der Zeitplan wird fraglich.

Von Arne Lichtenberg | 20.06.2017
    DOSB-Präsident Hörmann und Bundesinnenminister de Maiziére präsentieren die Reform des Leistungssports
    DOSB-Präsident Hörmann (li.) und Bundesinnenminister de Maiziére sind uneins für den Mittelzuwachs für die Spitzensportreform. (picture_alliance/dpa/Stache)
    Ein gutes halbes Jahr, nachdem der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und das Bundesinnenministerium die Spitzensportreform auf den Weg gebracht haben, herrscht Unklarheit über die Umsetzung. Vor einem geplanten Krisengipfel am Donnerstag in Berlin setzte DOSB-Präsident Alfons Hörmann das Bundesinnenministerium unter Druck. Sollten sich die Dinge so weiter entwickeln, laufe man Gefahr, einen kompletten Olympia-Zyklus zu verlieren, sagte Hörmann der Deutschen Presseagentur.
    Die 39 Millionen Euro sind unklar
    Unsicherheit herrscht dabei vor allem über die vom Bundesinnenministerium versprochenen 39 Millionen Euro für den Spitzensport. Im Entwurf des Bundeshaushalts für 2018 ist die Erhöhung nicht enthalten. Entschieden wird darüber erst nach der Bundestagswahl am 24. September. Wie auch immer die neue Bundesregierung dann aussehen mag.
    Im Innenministerium reagierte man irritiert. Man habe das Geld nie fest zugesagt, hieß es aus Berlin. Die Fronten vor dem Krisentreffen scheinen völlig verhärtet. Der offizielle Startschuss der Reform für den 1. Januar 2019 wird dadurch sehr unrealistisch.