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Sportpolitik
Kenias NOK verabschiedet Reformkurs

Einstimmig haben die 29 Delegierten eine überarbeitete Satzung für das Nationale Olympische Komitee Kenias NOGK verabschiedet. Damit ist der Weg frei für Neuwahlen, die von der Regierung nach dem Olympiaskandal gefordert wurden. Und damit ist auch die Drohung des Internationalen Olympischen Komitees vom Tisch, Kenia die Zuschüsse zu streichen.

Von Heinz Peter Kreuzer | 28.03.2017
    Kenias NOK-Chef Kipchoge Keino bei den Laureus World Sport Awards
    Kenias NOK-Chef Kipchoge Keino (imago)
    Selbst bei der zweiten Außerordentlichen Sitzung waren drei Wahlgänge nötig, um die neue Satzung zu verabschieden. Erst als in der dritten Runde per Handzeichen abgestimmt wurde, gaben die Exekutivmitglieder ihren Widerstand auf. Öffentlich wollte sich keiner der Funktionäre als Spielverderber outen.
    Denn ein Scheitern der Abstimmung wie noch Anfang des Monats hätte das Einfrieren der finanziellen Zuwendungen und weitere mögliche Sanktionen seitens des Internationalen Olympischen Komitees bedeutet. Faktisch bedeutet die Reform eine weitgehende Entmachtung des bisherigen Exekutivkomitees.
    Altfunktionäre verlieren ihre Machtposition
    Dieser Neuanfang könnte für einen Teil der Altfunktionäre das Karriereende bedeuten, da sie sich einiges zu Schulden haben kommen lassen. Drei von ihnen haben mit abgestimmt, obwohl sie aktuell nur gegen Kaution auf freiem Fuß sind. Die beiden Vize-Präsidenten Ben Ekumbo und Pius Ochieng sowie Generalsekretär Francis Kinyili Paul sind der Untreue und des Diebstahls von Ausrüstung angeklagt.
    Das gilt zudem auch für Stephen Soi, der bei Olympia in Rio Chef de Mission war. Ob der bisherige Präsident Kipchoge Keino bei den Neuwahlen am 5. Mai noch einmal antritt, bleibt offen. "Das steht jetzt noch nicht fest. Wir treffen uns kommende Woche, um einen Kandidaten zu bestimmen."
    Eine neue Vorschrift in der überarbeiteten Satzung spricht jedoch gegen eine erneute Kandidatur der Läufer-Legende Keino. Danach dürfen nur Verbands-Chefs in das Präsidium gewählt werden. Keino steht aber keinem Verband vor. Damit alles mit rechten Dingen zugeht, werden zur Überwachung der Wahlen verschiedene Organisationen vor Ort sein, unter anderem Transparency International.