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Sportpolitik
Stanislaw Posdnjakow neuer NOK-Präsident in Russland

Stanislaw Posdnjakow ist neuer Präsident des Nationalen Olympischen Komitees in Russland. Der viermalige Fecht-Olympiasieger setzte sich bei der Wahl mit knapp 80 Prozent durch und übernahm das Amt von Alexander Schukow. Posdnjakow möchte vor allem den Kampf gegen das Doping führen, sagte er nach der Wahl.

Von Thielko Grieß | 29.05.2018
    Der Präsident der Nationalen Olympischen Komission, Stanislaw Posdnjakow.
    Der Präsident der Nationalen Olympischen Komission, Stanislaw Posdnjakow. (imago sportfotodienst)
    "Wir werden eine Vereinbarung mit dem IOC zur Erfüllung von Programmen vorbereiten, die umzusetzen ich meine anstehenden vier Amtsjahre widme. Wir haben schon öfter ausgeführt, dass wir im Russland den Kampf gegen Doping aufnehmen und die Anti-Doping-Kultur verändern. Und zweifellos sind wir uns auf dieser Basis der vollen Zusammenarbeit mit dem IOC gewiss."
    Sein Ziel sei, dass russische Athletinnen und Athleten bei den Olympischen Sommerspielen im Jahr 2020 in Tokio antreten könnten. Außerdem führte er aus, die Organisation wolle schon bald in Zusammenarbeit mit dem IOC junge Sportlerinnen und Sportler dahingehend schulen, dass sie über die Gefährdung durch Dopingpräparate besser Bescheid wüssten. Eine Auseinandersetzung mit den Verstrickungen des russischen Staates, deren Folge laut dem McLaren-Bericht systematisches Doping gewesen ist, erwähnte er nicht.
    Schukow bleibt Ehrenpräsident
    Posdnjakow ist mehrfacher Einzel- und Teamolympiasieger und Goldmedaillengewinner bei Weltmeisterschaften im Säbelfechten, 44 Jahre alt und stammt gebürtig aus der sibirischen Großstadt Nowosibirsk. Die Wahl eines neuen Präsidenten war notwendig geworden, weil Alexander Schukow nicht wieder antrat. Der hatte das Olympische Komitee seit 2010 geführt, in seine Amtszeit fiel der Dopingskandal. Schukow bleibt aber Ehrenpräsident; er ist außerdem Vize-Vorsitzender der Staatsduma.
    Der neue Präsident Posdnjakow kündigte an, das Führungsteam des Olympischen Komitees Russlands mit neuen Gesichtern besetzen zu wollen, nannte jedoch keine Namen. Deutlich wurde der starke Einfluss des Fechtverbands auf das Komitee: Der Oligarch Alischer Usmanow hat das Sagen im Internationalen Fechtverband; er bestätigte, wie schon im zuletzt Teile der Arbeit des Olympischen Komitees Russlands zu finanzieren. Auch der russische Sportminister Kolobkow entstammt dem Fechtsport.