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Spot an für die Oscar-Verleihung

Am Sonntag werden wieder die Oscars vergeben. Es ist wie jedes Jahr eine gigantische Show, perfekt bis ins letzte Detail, typisch amerikanisch eben. Ein ganz wichtiger Teil der Technik bei der Oscar-Verleihung kommt aus Essen: Es sind die Scheinwerfer. Leasconcept aus Essen vermietet sie. Die pfiffigen Vermieter aus dem Ruhrgebiet haben aber noch viel mehr im Angebot: geleaste Hühner gefällig?

Von Klaus Deuse | 20.02.2009
    Die Oscar-Verleihung in Hollywood: Sie lebt vom gleißenden Scheinwerferlicht, in das die Veranstalter Hollywoodstars wie Brad Pitt oder Kate Winslet tauchen. Das Licht dazu - es kommt aus Deutschland. In Gestalt von 50 Spezial-Scheinwerfern, die pro Exemplar 220 Kilogramm wiegen, die Leasconcept aus Essen bereit stellt.

    Das Leasingunternehmen hat sich früh auf den Bereich Veranstaltungs-Ausrüstung konzentriert und ist mit modernstem Licht- und Ton-Equipment bundesweit Marktführer. Und auf den wurden vor drei Jahren auch die Oscar-Veranstalter aufmerksam. Michael Graf, einer von drei Geschäftsführern, über die Scheinwerfer für die ganz große Bühne.

    "Also diese Scheinwerfer haben zirka acht Kilowatt Leistung, sind ungefähr mannsgroß und haben einen Durchmesser von zirka einem halben Meter. Diese Scheinwerfer sind extrem leistungsfähig und können Objekte in sehr großer Entfernung zum Leuchten bringen - also das richtige Licht für einen großen Weltstar."

    Und der muss nicht zwingend aus dem Showbusiness kommen. Scheinwerfer von Leasconcept setzten auch die Amtseinführung von Barack Obama in rechte Licht oder ließen das sportliche Mega-Ereignis des Jahres, den Super Bowl, erstrahlen. US-Highlights, ausgeleuchtet vom mittelständischen deutschen Unternehmen Leasconcept. Ein einträgliches Geschäft, auch wenn Michael Graf einräumt:

    "Was der Oscar-Veranstalter dafür hinblättern muss, kann ich Ihnen ehrlich gesagt gar nicht sagen. Aber so ein Scheinwerfer kostet leicht 20.000, 25.000 Euro."

    Angesichts dieser Anschaffungskosten lohnt sich für Veranstalter ein Leasing-Geschäft. So auch für Kunden aus den Golfstaaten, die diese Scheinwerfer als Architektur-Lichtquelle für die Beleuchtung von Nobel-Hotels leasen.

    Geld verdient Leasconcept aber nicht nur mit der Oscar-Nacht, sondern auch hierzulande. Im vergangenen Jahr belief sich das Volumen der Neuverträge auf rund 75 Millionen Euro. Bei Leasconcept gibt es alles, was mobil ist. Im Angebot: Nutzfahrzeuge, Oldtimer, Baumaschinen, Landmaschinen, Produktion und Lagertechnik, EDV, Hotel- und Gastronomiebedarf, Medizintechnik oder Veranstaltungstechnik für Rockkonzerte, erklärt Firmengründer Joachim Graf:

    "Um es auf den Punkt zu bringen: Alles das, was im steuerlichen Sinne ein wirtschaftlich selbständiges Objekt ist, sei es ein materielles oder immaterielles Wirtschaftsgut, ist leasingfähig."

    Und deshalb hat Leasconcept sogar Nutztiere im Angebot, erklärt Joachim Graf.

    "Wir haben auch schon Hühnchen, allerdings muss ich korrekterweise sagen, Bio-Hühnchen verleast. Wir haben Trabrennpferde oder einen Deckhengst. Wir haben auch schon die Herstellungskosten für eine Webseite verleast."

    Gerade am Beispiel der Hühnchen lässt sich der Fall von Leasconcept anschaulich erklären. Geschäftsführer Dierk Cordes:

    "Letztlich sind diese Hühner ja das Anlagevermögen des Landwirtes. Die Hühner werden angeschafft, die produzieren dann über die Lebenszeit entsprechend die Eier. Mit den Eiern erzielt der Landwirt seinen Umsatz und aus dem Umsatz heraus wird die Leasingrate gezahlt. Der Vorteil des Leasings ist ganz einfach: Er muss nicht ganz am Anfang eine große Summe in die Hand nehmen, sondern er kann so wie das Geld verdient wird, auch den Preis für die bezahlen."

    Das Huhn wird sozusagen mit seinen eigenen Eiern bezahlt. Gut ein Viertel des Umsatzes von Leasconcept entfällt mittlerweile auf die Agrarwirtschaft. Auch Landwirte haben längst gelernt, dass sich das Leasen eines Mähdreschers eher lohnt, als diese bis zu einer Viertelmillion Euro teure Maschine selbst anzuschaffen. Das Gleiche gilt für Melkmaschinen, die um 150.000 Euro kosten, denn nach geltendem Steuerrecht besitzt Leasing geldwerte Vorteile gegenüber einem Bankkredit. So wird dabei die Kreditlinie geschont, das Eigenkapital wird nicht gebunden und die Bilanz wird entlastet. Schon von der ersten Rate an können die Leassingkosten beim Finanzamt geltend gemacht werden. Und darum, so Geschäftsführer Dierk Cordes, kommen Kunden aus allen Branchen zu Leasconcept.

    "Unsere Kunden sind fast immer Unternehmer, weil das Leasing sich für Unternehmer auch steuerlich am besten rechnet. Das zieht sich durch alle Branchen. Wir haben Handwerker, wir haben Freiberufler, wir haben Ärzte, Anwälte, Berater. Aber auch Industrieunternehmen der verschiedenen Größen."

    Und von denen leasen einige gern eine Spezialität des Hauses. Oldtimer, die vom Prestige etwas hermachen. Und beim Leasing weniger kosten als man glaubt. Denn die bei der Steuer zugrunde gelegte einprozentige Privatnutzung vom Kaufpreis eines Geschäftsfahrzeuges orientiert sich am Listenpreis des Baujahres. Und der liegt für einen Porsche 356 Cabrio aus dem Baujahr 1957 bei gerade einmal 7100 Euro.

    Kein Wunder, dass sich bei Leasconcept Oldtimer einer regen Nachfrage erfreuen. Auch als Marketing- und Kommunikationsinstrumente für das Unternehmen. Wie in jedem einzelnen Fall geht auch hier Diskretion vor: Preis auf Anfrage. Und die Botschaft dahinter: Machbar ist alles. Auch im Bereich Kunst. Ob für Arztpraxen oder Hotelfoyers: Leasconcept bringt bei einer Laufzeiten von drei bis zu fünf Jahren Kunst ins Haus. Michael Graf:

    "An bekannten Künstlern haben wir Warhol, Lüppertz, Vostell und Silbermann, sehen wir jetzt gerade hier. Meistens zeitgenössische Künstler."

    Über Kundentreue kann der auf Kundenwünsche geeichte Leasing-Spezialist auch in diesem Krisenjahr nicht klagen. Denn ein Folgeauftrag steht garantiert ins Haus - das gleißendes Licht für Hollywood im nächsten Jahr:

    "....and the winner is..."