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Staatsgrenze
Guben/Gubin

Seit zehn Jahren könnten zwei Städte aufeinander zu wachsen, die doch fast ein Jahrtausend eine Stadt waren: Guben/Gubin. Die Neiße, die einst mitten durch Guben floss, markierte nach dem zweiten Weltkrieg vor allem eine Trennlinie, eine Staatsgrenze.

Von Rosemarie Mieder und Gislinde Schwarz | 21.03.2014
    Die Brücken gesprengt, die Verbindungen gekappt, lag drüben Polen - hüben die DDR und später das vereinte Deutschland. Drüben das historische Zentrum, beim Vormarsch der russischen Truppen zu einem großen Teil zerstört, nie wieder richtig aufgebaut, seine Reste verfallend - hüben die Betriebe, mit denen die Stadt wohlhabend wurde: Hutfabriken, Textilindustrie, Maschinenbau und in deren Gefolge Plattenbausiedlungen: "Wilhelm-Pieck-Stadt Guben".
    Seit Polen EU-Mitglied ist, haben Gubin und Guben die Chance zueinander zu finden. Der Bürgermeister der polnischen Seite betont es wieder und wieder. Und er verweist auf die vielen gemeinsamen Projekte, auf Arbeiter, die heute selbstverständlich auf beiden Seiten des Flusses ihr Einkommen suchen, auf deutsch-polnische Schulen, polnisch-deutsche Kindergärten - bi-nationale Familien hüben wie drüben. Und der der deutsche Bürgermeister? Dachte erst einmal laut über die Wiedereinführung von Grenzkontrollen nach, um "polnische Kriminelle" abzuhalten.
    Komplettes Manuskript zum Download und Nachlesen: