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Start des Hubble-Nachfolgers erneut verschoben
Warten auf James Webb

Seit fast 30 Jahren kreist das Hubble-Weltraumteleskop um die Erde. Der Nachfolger ist so gut wie fertig – doch wann das James-Webb-Teleskop starten wird, ist ungewiss.

Von Dirk Lorenzen | 10.05.2018
    Frühestens im Sommer 2020 wird das James-Webb-Weltraumteleskop im All im Einsatz sein (Zeichnung)
    Mit etwas Glück liefert das James Webb-Weltraumteleskop wichtige Daten zur Dunklen Materie im All (Zeichung). (NASA)
    Das Instrument, benannt nach einem früheren NASA-Direktor, soll anderthalb Millionen Kilometer von der Erde entfernt Position beziehen – und vor allem im Bereich der Infrarotstrahlung das Universum erforschen.
    Der ursprünglich für 2011 geplante Start wurde aufgrund technischer Probleme mehrfach verschoben. Zwischenzeitlich drohte gar ein Abbruch des Projekts. Doch dann einigten sich die NASA und der US-Kongress auf einen Zeit- und Kostenrahmen.
    Allerdings ist auch der nun nicht mehr einzuhalten. Kürzlich hat die NASA den Start um ein weiteres Jahr auf frühestens Mai 2020 verschoben – und zugleich betont, die Chance, diesen Termin einhalten zu können, läge bei nur 70 Prozent.
    Es sind noch umfangreiche Tests vor allem mit dem Sonnenschild nötig, der so groß ist wie ein Tennisplatz und das Teleskop immer im kühlen Schatten hält. Das James-Webb-Teleskop soll zusammengeklappt mit einer Ariane-Fünf-Rakete starten und sich danach in einer monatelangen Prozedur entfalten.
    Sollte dabei etwas schief gehen, wäre das mehr als acht Milliarden Dollar teure Teleskop gescheitert – denn anders als bei Hubble ist eine Wartung durch Astronauten nicht möglich.
    Noch ist unklar, wie sich der US-Kongress zur neuerlichen Verschiebung verhält. Es dürften einige hundert Millionen Dollar zusätzlich nötig sein, um James Webb wirklich ins All zu bugsieren.