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Start von Venera 11 und 12 vor 40 Jahren
Die Veneras in der Venus-Hölle

Etwa 20 Minuten nach Sonnenuntergang zeigt sich tief über dem Südwesthorizont noch die Venus. Unser Nachbarplanet beendet jetzt seine Phase als Abendstern.

Von Dirk Lorenzen | 09.09.2018
    Der Abstand zu unserem Nachbarplaneten Venus lässt sich am besten per Radar messen.
    Unser Nachbarplanet Venus ist von einer dicken Wolkenschicht umgeben (ESA)
    Etwa 20 Minuten nach Sonnenuntergang zeigt sich tief über dem Südwesthorizont noch die Venus. Unser Nachbarplanet beendet jetzt seine Phase als Abendstern.
    Heute vor 40 Jahren hat die Sowjetunion die Raumsonde Venera 11 gestartet – fünf Tage später folgte Venera 12. Die Missionen bestanden jeweils aus einer Muttersonde und einer ausgesetzten Landekapsel.
    Am 21. Dezember 1978 ist Venera 12 auf der Venus gelandet. Die zuerst gestartete Venera 11, die auf einer etwas längeren Bahn unterwegs war, hat erst am Weihnachtstag aufgesetzt.
    Beide Landekapseln haben Messdaten der Atmosphäre und von der Oberfläche zur Muttersonde übertragen – und zwar für 95 beziehungsweise 110 Minuten, bis die Muttersonde außer Sicht war.
    Die Landekapseln dürften den harten Bedingungen von fast 500Grad Celsius Oberflächentemperatur und mehr als 90 Atmosphären Druck ohnehin kaum länger standgehalten haben.
    Die Venera-Kapseln haben Blitze in den dichten Venuswolken registriert und chemische Messungen der Atmosphäre gemacht. Die geplanten Fotos von der Oberfläche sind nicht gelungen, weil sich die Kameraabdeckungen nicht gelöst hatten.
    Erst sieben Mal sind Raumsonden gezielt auf der Venus gelandet – außer der Sowjetunion hat sich noch niemand an dieses Abenteuer gewagt. Die letzte Landung war 1982 – und es ist nicht absehbar, wann wieder eine Raumsonde in die noch unerforschte Venushölle eintaucht.