Freitag, 19. April 2024

Archiv

Staus in Deutschland
"Mobilität kostet Geld"

Typisch für den Ferienbeginn: Manchmal scheinen auch im Deutschlandfunk die Staumeldungen länger als die Nachrichten. In den Ballungsgebieten und auf den Hauptverkehrsverbindungen geht dann nichts mehr. Der Grund seien zu wenige Straßen angesichts der Unmenge von Autos, sagte der Publizist Günter Ederer im DLF.

Günter Ederer im Gespräch mit Michael Köhler | 26.07.2015
    In einer langen Schlange stauen sich am Freitag (17.07.2009) bei Erkheim (Schwaben) Fahrzeuge auf der Autobahn A96 vor einer Baustelle.
    Stau an einer Baustelle - ein häufiges Bild auf deutschen Autobahnen. (picture alliance / dpa / Stefan Puchner)
    Für verhältnismäßig entspannte Fahrten bei Spitzengeschwindigkeiten von 130 wie in Frankreich, Spanien oder Italien müsste in Deutschland die Anzahl der Straßen erhöht werden sowie deren Zustand deutlich verbessert werden, betonte Ederer. "Die Nutzer müssten für Autobahnen bezahlen". Nur so könne man das Netz ergänzen und unterhalten. Dazwischen gebe es nichts. Ederer wies auch darauf hin, dass nur in ganz wenigen Ländern keine Gebühr für die Nutzung von Autobahnen bezahlt werden müsse.
    Damit sich die Infrastruktur in Deutschland wirklich verbessere, müsse sie "der Bürokratie entrissen werden". Um einen Kilometer Autobahn zu bauen, seien 190.000 Beamtenstunden fällig, unterstrich Ederer. Auch bezahle man für die Beamten mehr als für den eigentlichen Bau.
    Sie können das Gespräch mindestens sechs Monate in unserem Audio-Archiv nachhören.