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Sterne der dritten Art
Als dem Kosmos ein Licht aufging

Die allerersten Sterne im Kosmos müssen sich aus Wasserstoff, Helium und Lithium gebildet haben, denn beim Urknall sind der Theorie nach keine anderen Elemente entstanden. Diese Sterne ohne schwerere Elemente heißen Population-Drei-Sterne.

Von Dirk Lorenzen | 17.10.2015
    Das Aufleuchten der ersten Sterne im All (Animation)
    Das Aufleuchten der ersten Sterne im All (Animation) (Foto: ESO)
    David Sobral von der Universität Lissabon und sein Team haben offenbar solche Ur-Sterne in CR7 entdeckt. Das ist die hellste bekannte Galaxie aus der Frühzeit des Kosmos, etwa 800 Millionen Jahre nach dem Urknall. Dort gibt es zahlreiche sehr leuchtkräftige Sterne, die – wie spektroskopische Beobachtungen zeigen – große Mengen an heißem Helium enthalten, aber keinerlei schwere Elemente wie Kohlenstoff oder Eisen. Dies ist der bisher beste Hinweis auf Population Drei-Sterne.
    Den Modellen nach sind sie bis zu 1000. Mal massereicher als unsere Sonne. Oftmals existieren sie nur für wenige Millionen Jahre und explodieren dann als Supernova. Die kurze Lebenszeit macht es so schwierig, diese Sterne zu erwischen. Zudem sind sie oft hinter undurchsichtigen Wolken aus kaltem Gas verborgen, die damals noch durch das All waberten.
    Der Name der Galaxie ist die Abkürzung für COSMOS Rotverschiebung sieben, was ein Hinweis auf die Entfernung der Galaxie ist. Zugleich spielt der Name auf Cristiano Ronaldo an, der in Portugal mit seinen Initialen und der Rückennummer als CR7 bekannt ist. Mit CR7 ist auch dem Astronomen-Team ein Volltreffer gelungen. Sie sehen endlich die Sterne, die die ersten schweren Elemente wie Kohlenstoff, Sauerstoff und Eisen gebildet haben – und damit die Grundlagen unseres Lebens.