Mittwoch, 24. April 2024

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Sternschnuppen aus dem Löwen
Nur wenige Leoniden

Sternschnuppen können zu jeder Zeit und an jedem Ort am Himmel aufflammen. Sie entstehen, wenn ein kleines Steinchen mit hoher Geschwindigkeit aus dem Weltraum in die Erdatmosphäre eintritt. Eine genaue Prognose, wann und wo eine Sternschnuppe über das Firmament huscht, ist nicht möglich.

Von Dirk Lorenzen | 13.11.2018
    Gemälde des Leonidensturms 1833
    So schön wie 1833 wird es in diesem Jahr nicht: Gemälde eines berühmten Leoniden-Sturms (Weiss)
    Dennoch lässt sich angeben, wann die Chancen, Sternschnuppen zu sehen, recht hoch sind. Das ist immer dann der Fall, wenn die Erde die Bahn eines Kometen kreuzt. Dann treffen die Partikel, die ein Komet zurück gelassen hat, unseren Planeten. Die Astronomen sprechen von einem Sternschnuppenstrom.
    In den nächsten Tagen passiert die Erde die Bahn des Kometen Tempel-Tuttle. Dann ziehen aus dem Sternbild Löwe, lateinisch Leo, bis zu zwanzig Sternschnuppen pro Stunde über den Himmel. In manchen Jahren gerät die Erde in dichte Staubwolken auf der Kometenbahn. Dann sind auch schon mal einige tausend Sternschnuppen zu sehen. Die Leoniden haben sich zuletzt zweitausendeins in Sturmstärke gezeigt.
    Eine besonders helle Sternschnuppe über der Teleskopanlage ALMA in Chile
    Immer wieder eindrucksvoll: eine helle Sternschnuppe, hier über der Teleskopanlage ALMA (ESO/C.Malin)
    Doch auch nur ein paar Leoniden bieten einen hübschen Anblick. Gegen ein Uhr früh steht der Löwe hoch genug, dass es sich lohnt, am Osthimmel Ausschau zu halten. Die beste Zeit sind die Stunden vor Beginn der Morgendämmerung. Das Maximum der Leoniden wird in der Nacht zu Sonntag erreicht.
    Da die Staubteilchen frontal auf uns zukommen, ist ihre Geschwindigkeit sehr hoch: Mit etwa zweihundertfünfzigtausend Kilometern pro Stunde krachen sie in die irdische Lufthülle. Da wird aus jedem Sandkorn ein Shooting Star – zumindest für einen kurzen Augenblick.