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Steuerbetrug
Uli Hoeneß will ins Gefängnis

Uli Hoeneß legt seine Ämter beim FC Bayern nieder und geht nicht in Revision gegen seine Verurteilung. In einer persönlichen Erklärung teilte er mit, das entspreche seinem "Verständnis von Anstand, Haltung und persönlicher Verantwortung". Hoeneß' Nachfolger als Aufsichtsratsvorsitzender wird bis auf Weiteres Adidas-Chef Hainer.

14.03.2014
    Bayern Münchens Präsident Uli Hoeneß ist im Steuerprozess vor der 5. Strafkammer des Landgerichts München II für schuldig befunden und zu drei Jahren und sechs Monaten Haftstrafe verurteilt worden.
    Uli Hoeneß ist vom Münchner Gericht der Steuerhinterziehung für schuldig befunden worden. (picture alliance / dpa / Foto: alltime media / Marc Müller)
    Uli Hoeneß akzeptiert seine Haftstrafe von dreieinhalb Jahren wegen Steuerhinterziehung und tritt mit sofortiger Wirkung von seinen Ämtern als Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender des FC Bayern München zurück. Das teilte der 62-Jährige in einer persönlichen Erklärung auf der Homepage des Vereins mit.
    "Steuerhinterziehung war der Fehler meines Lebens. Den Konsequenzen dieses Fehlers stelle ich mich", heißt es in der Erklärung. Hoeneß wolle damit Schaden von dem FC Bayern München abwenden. Der Verein "ist mein Lebenswerk und er wird es immer bleiben". Er dankte Freunden und Anhängern für ihre Unterstützung. Hoeneß war seit Mai 1979 in verschiedenen Funktionen für den Münchner Fußballclub tätig.
    Persönliche Erklärung von Uli Hoeneß: http://t.co/14OAjA2Ies— FC Bayern München (@FCBayern) March 14, 2014
    Die Münchner Staatsanwaltschaft hat allerdings noch nicht entschieden, ob sie das Urteil gegen Uli Hoeneß akzeptieren oder Revision einlegen wird. "Wir werden das Anfang nächster Woche entscheiden", sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft München II, Ken Heidenreich, auf Anfrage.
    Nur wenn auch die Staatsanwaltschaft auf eine Revision verzichtet, kann die Verurteilung von Hoeneß rechtskräftig werden. Falls die Staatsanwaltschaft in Revision gehen sollte, müsste der Bundesgerichtshof entscheiden. Andernfalls müsste Hoeneß seine Haftstrafe antreten, wenn ihm eine Ladung zum Strafantritt zugestellt wird.
    Wer folgt Hoeneß nach?
    Hoeneß war gestern wegen Steuerhinterziehung zu drei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden. Es ging um eine Summe von mindestens 28,5 Millionen Euro, die er auf Schweizer Konten gesammelt hatte. Hoeneß' Anwälte hatten zunächst angekündigt, Revision einlegen zu wollen.
    Vorsitzender des Aufsichtsrates des FC Bayern München wird bis auf Weiteres Herbert Hainer, wie der Fußballclub mitteilte. Der 59-Jährige ist Vorstandschef des Bayern-Anteilseigners Adidas.