Die vielen Selbstanzeigen in Sachen Steuer von 2010 bis 2015 seien in erster Linie auf den Druck der schweizerischen und luxemburgischen Banken auf ihre Kunden zurückzuführen gewesen, sagte der Steueranwalt Burkhard Binnewies im Deutschlandfunk. Nach den aufgetauchten CDs mit Daten zu geheimen Konten im Ausland, hatten die Banken ihren Kunden verstärkt zu Selbstanzeigen geraten. Dass diese nun rückläufig seien, liege daran, dass die "Großbanken mit ihren Bereinigungsaktionen durch sind."
2017 kämen potentielle Steuersünder durch das Gesetz zum internationalen Informationsaustausch erheblich unter Druck. Rechtsanwalt Binnewies rät Menschen mit Konten im Ausland dazu , "nicht darauf zu warten, bis die Banken einen ansprechen, sondern selbst aktiv zu werden", wenn sie das Konto bislang nicht bei ihren Erklärungen offengelegt hätten.
Eine Selbstanzeige käme darüber hinaus zu spät, wenn die Finanzbehörden bereits über den Tatbestand der Steuerhinterziehung Bescheid wüssten - und von nicht transparent geführten Konten im Ausland wissen. "Dann kann die Selbstanzeige keine strafbefreiende Wirkung mehr entfalten."
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