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Steueroase Irland (5/5)
Ausländische Konzerne vor heimischer Wirtschaft?

Erst kamen die Banken, dann die Softwareschmieden - Apple, Google, Microsoft, Facebook, alle sind auf der Insel. Umgarnt werden vor allem US-Konzerne, die heimische Wirtschaft schaut zu oder wird geschluckt. Aufbruchstimmung hier, Sorgenfalten dort.

Von Tom Schimmeck | 21.09.2018
    Co-Working-Spaces und Gründerzentren wie die Dubliner Dogpatch Labs boomen aktuell in Irland
    Orte für Gründer wie die Dubliner Dogpatch Labs boomen aktuell in Irland (Deutschlandradio / Tom Schimmeck)
    Irlands Digitalwirtschaft brummt. Die sprichwörtlichen Schiffe nach Amerika sind leer - stattdessen kommen US-Konzerne regelmäßig in Dublins Co-Working-Spaces für Firmengründer wie den Dogpatch Labs vorbei und rekrutieren Mitarbeiter. Für die Dogpatch-Managerin Johanna Moran bedeutet die Digitalbranche vor allem Hoffnung und neue Chancen. Irland sei der richtige Ort für Investoren aus Übersee, sagt der Unternehmensberater Peter Vale - nicht nur wegen der günstigen Steuerbedingungen.
    Andere wie der Soziologe Andy Storey sehen die massive Ansiedlung ausländischer Firmen kritischer: Irland sei durch den Brexit bald dringend auf die Hilfe anderer EU-Länder angewiesen - und bringe diese um Steuereinnahmen, sagt Storey. Das Land fördere mit seiner Politik seine Abhängigkeit von anderen, statt seine eigene Wirtschaft grundständig zu entwickeln.