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Störungswahn?

In einigen Monaten erscheint das neue  amerikanische Handbuch zur Diagnose psychiatrischer Krankheiten, das "DSM-5". Aber schon heute erzeugt es heftigen Streit. Denn das "DSM-5" wird die Entwicklung der Psychiatrie auf Jahre hinaus wesentlich beeinflussen.

Von Martin Hubert | 03.02.2013
    Kritiker meinen, dass es zu viel neue und überflüssige Störungsbilder enthalte. Außerdem definiere es Störungen oft so weich, dass auch Durchschnittsmenschen künftig zum psychiatrischen Fall würden. Die Verteidiger des Handbuchs kontern: Es habe in der Geschichte immer wieder neue Störungen gegeben, auf die die Psychiater zu reagieren hätten. Außerdem seien weiche Kriterien nötig, um Risikopatienten früh erkennen und therapieren zu können. Wann ist ein Patient wirklich gefährdet - und wann leiden die Psychiater selbst unter Störungswahn? Der Streit zeigt, in welche Richtung sich die Psychiatrie insgesamt entwickeln könnte.

    "Manuskript zur Sendung"
    Störungswahn? Psychiater streiten um die Zukunft ihres Fachs

    "Buchtipp:"

    Allen Frances: Nomal. Gegen die Inflation psychiatrischer Diagnosen
    Aus dem Englischen von Barbara Schaden
    Dumont Verlag April 2013
    320 Seiten, 22 Euro
    ISBN 978-3-8321-9700-1


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