Donnerstag, 25. April 2024

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Streif
"Bei diesem Rennen war das Ergebnis zweitrangig."

Die Hahnenkamm-Abafahrt gilt als gefährlichstes Rennen des Ski-Weltcups. Hohe Geschwindigkeiten, weite Sprünge und eine ruppige Querfahrt vor dem Ziel sind schon bei perfekten Bedingungen extrem anspruchsvoll. Heute überforderten Pistenbedingungen, Niederschlag und schlechte Sicht sogar Topfahrer.

Andreas Sander im Gespräch mit Matthias Friebe | 23.01.2016
    Der deutsche Ski-Rennläufer Andreas Sander während des zweiten Trainingslaufes in Kitzbühel.
    Der deutsche Ski-Rennläufer Andreas Sander (picture alliance / dpa / Expa/ Jfk)
    Spätestens als der Gesamtweltcup-Führende Aksel Lund Svindal aus Norwegen mit hoher Geschwindigkeit in die Auffangnetze geschleudert wurde war allen Beobachtern klar: Dieses Hahnenkammrennen ist besonders gefährlich. Zu diesem Zeitpunkt war der deutsche Abfahrer Andreas Sander bereits im Ziel: "Ich habe vielleicht keinen Toplauf erwischt, aber das war zweitrangig, als ich dann gesehen habe, wie die Stürze passiert sind", sagt Sander.
    Sander war bereist als Dritter auf die Piste gegangen, nach ihm wurden die Bedingungen deutlich schlechter: "Für mich war es zum Glück noch nicht ganz so gefährlich, wie für die Topgruppe. Das waren sehr erfahrene Athleten, die da gestürzt sind." Dem Norweger Svindal und den Österreichern Reichelt und Streitberger wurde die selbe Stelle, kurz vor Schluss zum Verhängnis. Alle drei verloren in einer Kompression die Kontrolle und wurden in die Fangnetze geschleudert. Svindal und Streitberger erlitten Kreuzbandrisse und werden lange verletzt sein.
    Rennende nach 30 Fahrern
    "Es war sicher gefährlich. Ob es zu gefährlich war, kann ich nicht genau sagen", sagt Andreas Sander, weil er nicht bei den schwierigsten Bedingungen unterwegs war. Rang 17 bei der Abfahrt ist sein schlechtestes Ergebnis des Wochenendes. Die zwei Sekunden Rückstand auf den Sieger Peter Fill aus Italien resultierten aus eigenen Fehlern. Gemeinsam mit Platz 10 im Super-G und Platz 15 in der Kombination ist Kitzbühel allerdings ein Erfolg für Sander: "Mit dem gesamten Wochenende bin ich für mich superzufrieden."
    Die Entscheidung, ob das Rennen zu gefährlich war, traf die Rennleitung nach dem 30. Läufer, den es für ein gültiges Ergebnis braucht: Alle weiteren Athleten durften nicht mehr antreten.