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Streit um die schottische Bodenreform
Aufruhr in den Highlands

Seit Jahrhunderten ist das schottische Land in den Händen einer kleinen, meist adligen Elite. Weniger als 450 Familien besitzen die Hälfte des privaten Landes. Das soll sich nun ändern: Die regierende Scottish National Party hat eine umfassende Reform angekündigt, die die Verteilung des Bodens auf den Kopf stellen könnte.

Von Kirsten Zesewitz | 27.02.2016
    Die Scottish National Party (SNP) kündigt eine umfassende Bodenreform an. Auf dem Foto Nicola Sturgeon, Parteichefin.
    Die Scottish National Party (SNP) kündigt eine umfassende Bodenreform an. Auf dem Foto Nicola Sturgeon, Parteichefin. (picture alliance / dpa / Robert Perry)
    Grundbesitzer sollen gezwungen werden, ihre Ländereien im Erbfall aufzuteilen, Farmer sollen größere Planungssicherheit und Kommunen sogar das Recht bekommen, Land auch gegen den Willen des Eigentümers zu erwerben, wenn sich dieser einer „nachhaltigen Entwicklung“ in den Weg stellt.
    Entsprechend groß ist die Aufregung: Der mächtige Grundbesitzerverband spricht von Enteignung, vergleicht das geplante Gesetz mit der sozialistischen Bodenreform, vermutet gar eine späte Rache für die Vertreibung der Bauern aus den Highlands vor 200 Jahren. Populistische Hysterie sei das, kontern die Befürworter. „Gesichter Europas“ über die Hoffnungen, Befürchtungen und möglichen Folgen einer schottischen Landreform.