Dienstag, 16. April 2024

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Streit um Kaiser's Tengelmann
Mitarbeiter fürchten Zerschlagung von Supermarkt-Kette

Mitarbeiter der Lebensmittelkette Kaiser's Tengelmann wollen in dieser Woche mit Aktionen auf den drohenden Verlust ihrer Arbeitsplätze aufmerksam machen.

19.09.2016
    Tragetaschen der Supermarktketten Edeka und Kaiser's Tengelmann liegen übereinander auf einem Leuchtkasten.
    Edeka will Kaiser's Tengelmann übernehmen. (dpa / Oliver Berg)
    "Wir wollen nicht einfach zusehen, wie die Chance verspielt wird, unsere Arbeitsplätze zu retten", heiße es in einer Mitteilung der Mitarbeiter, berichtet die Deutsche Presse-Agentur. Es drohe die Zerschlagung von Kaiser's Tengelmann. Zweck der Protestaktionen sei es, Rewe und die anderen Beschwerdeführer dazu zu bewegen, ihre Klage beim Oberlandesgericht Düsseldorf gegen die Ministererlaubnis für die Fusion Edeka/Tengelmann zurückzuziehen. Dutzende Filialen von Kaiser's Tengelmann sollen zur Schließung anstehen. Vor allem Nordrhein-Westfalen könnte es demnach hart treffen. Dort stünden möglicherweise 3.000 der 4.000 Arbeitsplätze zur Disposition. Beraten werde der Plan am Freitag vom Aufsichtsrat.
    Grund für die Misere ist die festgefahrene Fusion von Kaiser's Tengelmann mit dem Marktführer Edeka. Der Zusammenschluss liegt derzeit auf Eis und wird vor Gericht geklärt. Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hatte mit einer Ministererlaubnis den Weg für die vom Kartellamt untersagte Fusion zwar wieder frei gemacht. Doch das Oberlandesgericht Düsseldorf kassierte diese Erlaubnis wieder ein, nachdem Wettbewerber wie Rewe dagegen vorgegangen waren. Edeka und Gabriel sind anschließend vor den Bundesgerichtshof (BGH) gezogen. Der will am 15. November eine erste Entscheidung treffen. (tgs/vse)