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Studie
Terrorgruppe IS verliert 14 Prozent ihres Gebiets

Die Terrorgruppe IS hält einer Studie zufolge weniger Gebiete besetzt als noch vor einem Jahr. Nach Angaben von Militärexperten des US-Branchendienstes IHS Jane's verlor der IS zuletzt rund 14 Prozent an Territorium. Nun hat der Irak zudem eine Großoffensive auf Ramadi begonnen.

22.12.2015
    Ein Kämpfer der irakischen Sicherheitskräfte mit einer Panzerabwehrwaffe in der Nähe von Ramadi.
    Ein Kämpfer der irakischen Sicherheitskräfte mit einer Panzerabwehrwaffe in der Nähe von Ramadi. (AFP / Ahmad Al-Rubaye)
    Den Militärexperten zufolge sind die IS-Kämpfer vor allem im Irak und in Syrien zurückgedrängt worden. Das sogenannte Kalifat schrumpfte zwischen Januar und dem 14. Dezember um rund 12.800 auf nun 78.000 Quadratkilometer, wie der US-Branchendienst IHSJane's mitteilte.. Sie hätten etwa nicht mehr die Kontrolle über die irakische Stadt Tikrit, die Stadt Baidschi samt der großen Erdölraffinerie oder auch über eine wichtige Schnellstraße zwischen Mossul und der IS-Hochburg Al-Rakka.
    Nach Einschätzung von ARD-Korrespondent Peter Steffe ist es noch kein Wendepunkt im Kampf gegen den IS, dass dieser 14 Prozent seines Gebiets verloren hat. Allerdings gerate die Terrormiliz - auch wegen der Luftangriffe der von den USA angeführten Koalition - unter Druck, weil sie Kämpfer und Material nicht mehr so leicht hin- und herbewegen könne.
    IS konnte auch Gebietsgewinne erzielen
    Auch wenn die Terrormiliz weniger Territorium hält, konnte sie einige Gebiete dazugewinnen, unter anderem die historische Oasenstadt Palmyra. Im Mai eroberte sie zudem die irakische Stadt Ramadi. Die irakische Armee versucht derzeit, die Stadt zu stürmen und zurückzuerobern. Im Zentrum sollen sich etwa 300 IS-Kämpfer verschanzt haben. Sie hindern die Bewohner der Stadt nach Angaben des Verteidigungsministeriums Bewohner an der Flucht. Ein Sprecher sagte, die Dschihadisten hielten Familien fest, um sie als menschliche Schutzschilde gegen die geplante Offensive einzusetzen
    ARD-Korrespondent Steffe betonte, die Stadt sei symbolisch wichtig. Tausende Kämpfer der irakischen Armee von schiitischen Milizen belagerten Ramadi. "Die USA haben es geschafft, die irakische Armee so weit auf Vordermann zu bringen, dass man möglicherweise in der Lage ist, auf Ramadi erfolgversprechend vorzudringen."
    (hba/dk)