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Suleyken war nicht zärtlich

Als die Rote Armee bei ihrem Siegeszug nach Berlin zuerst auf Ostpreußen stieß, rächte sie sich brutal für das der Sowjetunion zugefügte Leid. Millionen Deutsche wurden vertrieben. Doch die autochthonen Masuren mussten auf Geheiß der kommunistischen Regierung bleiben und waren dem Zorn der polnischen Bevölkerung ausgesetzt.

Mit Reportagen von Sabine Adler | 21.09.2013
    Jahrzehnte fühlten sich Ostpreußen in Polen als Bürger zweiter Klasse, deren Herkunft und Identität verschwiegen wurde. Seit dem Ende der Volksrepublik wenden sich die Polen diesen bislang weißen Blatt ihrer Geschichte zu und sprechen nun auch über die dunklen Kapitel: den Bevölkerungsaustausch, der Polen wie Deutsche entwurzelte, das Unrecht der Vertreibung, die Diskriminierung der deutschsprachigen Bevölkerung.

    Heute leben 14 verschiedene Nationalitäten im Ermland und den Masuren miteinander, außer Polen und Deutschen stellen Litauer und Russen die größten Bevölkerungsgruppen. Seit dem EU-Beitritt verstehen sich die Menschen in erster Linie als Europäer, die erfahren haben, dass Respekt und Toleranz lebenswichtig für das Miteinander sind.

    Am Mikrofon: Thilo Kößler