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Syrien-Konflikt
"Aufgabe erfüllt" - Putin ordnet Teilabzug der Soldaten an

Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Abzug eines Großteils der russischen Soldaten aus Syrien befohlen. Die Streitkräfte hätten ihre Aufgabe weitgehend erfüllt, sagte er der Agentur Interfax zufolge. Außerdem solle der Abzug den politischen Verhandlungen über die Zukunft des Landes Schub geben. In Genf sind die Friedensgespräche wieder aufgenommen worden.

14.03.2016
    Russlands Präsident Wladimir Putin im Gespräch mit Außenminister Sergej Lawrow (m.) und Verteidigungsminister Sergej Shoygu (r.).
    Der russische Präsident Wladimir Putin hat angeordnet, dass ein Teil der russischen Truppen aus Syrien abgezogen wird. (pa/dpa/EPA)
    Putin sagte, es sei gelungen, einen Durchbruch im Kampf gegen den Terrorismus zu erzielen. Russland wolle künftig eine größere Rolle im Friedensprozess einnehmen, um den Konflikt zu beenden. Er hoffe, dass die Entscheidung für alle Seiten ein Signal sei. Wie viele der Soldaten abgezogen werden, sagte Putin nicht. Erste Truppen sollen ab Dienstag das Land verlassen.
    "Der russische Stützpunkt und der Flugplatz in Hmeimim werden weiter funktionieren. Sie sollen zuverlässig geschützt werden", sagte der Staatschef. Der Stützpunkt solle bei der Überwachung der Waffenruhe helfen.
    Putin sagte weiter, er habe den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad über die Entscheidung informiert. Russland ist ein enger Verbündeter des Machthabers. Seit Herbst unterstützt der Kreml ihn mit Luftangriffen. Seit gut zwei Wochen gilt in Syrien eine begrenzte Waffenruhe, die nach Einschätzung der Vereinten Nationen auch weitgehend eingehalten wird.
    Syrien-Friedensgespräche wieder aufgenommen
    Gut zwei Wochen nach Beginn der Feuerpause hat am Montag in Genf eine neue Runde indirekter Friedensverhandlungen begonnen. Der UNO-Sondergesandte Staffan de Mistura kam zunächst mit einem Vertreter der syrischen Regierung zusammen. Am Dienstag will er Delegierte der Opposition treffen. Er betonte, die Verhandlungen seien der "Moment der Wahrheit".
    Ein erneutes Scheitern der Gespräche wie im Februar könne den Konflikt noch verschlimmern. Der einzige Plan B sei eine Rückkehr zum Krieg. Humanitäre Hilfen in belagerte Gebiete seien seit Beginn der Waffenruhe wieder aufgenommen worden, betonte de Mistura.
    (hba/fwa)