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Syrien
Terrormiliz IS nimmt erstmals ausländischen Soldaten als Geisel

In Syrien ist ein jordanisches Militärflugzeug des internationalen Bündnisses gegen die Terrormiliz Islamischer Staat abgeschossen worden. Das jordanische Militär bestätigte, der IS habe den Piloten gefangen genommen. Damit gerät erstmals seit Beginn der Luftschläge ein ausländischer Soldat in die Hände der Extremisten.

24.12.2014
    Ein von der Terrormiliz IS veröffentlichtes Bild zeigt den in Geiselhaft genommenen Piloten nach dem Abschuss eines Kampfjets.
    Ein von der Terrormiliz IS veröffentlichtes Bild zeigt den in Geiselhaft genommenen Piloten nach dem Abschuss eines Kampfjets. (AFP / WELAYAT RAQA)
    Der Sprecher der jordanischen Regierung, Mohammed al-Momani, bestätigte, dass das Kampfflugzeug vom Boden aus mit einer Rakete abgeschossen worden sei. Der Versuch, den Piloten zu retten, bevor er den IS-Kämpfern in die Hände falle, sei gescheitert. Zuvor hatte bereits das Militär erklärt, der Pilot sei von der Terrororganisation IS als Geisel genommen worden. Der IS trage die Verantwortung für Sicherheit und Leben des Piloten.
    Der Kampfjet soll zum Zeitpunkt des Absturzes Luftangriffe auf Stellungen des IS in der Region Al-Rakka im Norden Syriens geflogen haben. Raka ist die Stadt, die vom IS in Syrien zu seiner Hauptstadt erklärt wurde. Auf Twitter veröffentlichten die Extremisten Fotos, die den Piloten als Geisel zeigen sollen. Ein Foto soll den angeblichen Armeeausweis des Mannes zeigen.
    Der Vater des in Gefangenschaft geratenen Soldaten sagte der jordanischen Nachrichtenwebsite Saraja, er sei von der Luftwaffe über die Gefangennahme seines Sohnes informiert worden. Die Luftwaffenführung habe ihn angerufen und ihm mitgeteilt, dass daran gearbeitet werde, das Leben seines Sohnes "zu retten". König Abdullah II. verfolge die Angelegenheit und "will das Leben Ihres Sohnes retten", zitierte der Vater demnach aus dem Telefonat. Der Vater bat den IS "Gnade" walten zu lassen und seinen Sohn "freizulassen".
    (vic/sdö/tk)