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Syrien
Tote Zivilisten bei US-Luftangriff

Bei einem Luftangriff der US-geführten Koalition im Norden Syriens soll es mehr als 50 Tote gegeben haben, darunter viele Zivilisten. Beim Beschuss eines Dorfes in der Provinz Aleppo sollen versehentlich zahlreiche Mitglieder mehrerer Familien getroffen worden sein.

Von Sabine Rossi | 02.05.2015
    Zerstörte Gebäude in der Nähe von Aleppo, Syrien
    Zerstörte Gebäude in der Nähe von Aleppo in Syrien nach einem früheren Angriff. (dpa / picture alliance / Sana Handout)
    Im Norden Syriens sind bei einem Luftangriff der US-geführten Allianz zahlreiche Zilivisten getötet und verwundet worden. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London gibt die Zahl mit 60 an. Eine andere Quelle, die der Terrormiliz Islamischer Staat nahesteht, spricht von 80 getöteten Zivilisten.
    US-Kampfjets hatten gestern Angriffe gegen Stellungen des IS im Norden Syriens geflogen, darunter auch auf das Dorf Birmahle, das 40 Kilometer südlich von Kobane liegt. Dort war IS Anfang des Jahres vertrieben worden. Im Umland haben die Extremisten jedoch weiterhin viele Orte unter ihrer Kontrolle.
    Das US-Verteidigungsministerium bestätigte die Luftangriffe gegen IS-Stellungen. Angaben zu zivilen Opfern machte das Pentagon jedoch nicht.
    Neuer Einsatz gegen Chemiewaffen?
    Unterdessen bereiten sich die internationalen Chemiewaffenkontrolleure nach eigenen Angaben auf einen weiteren Einsatz in Syrien vor. Aktivisten und Anwohner hatten in den vergangenen Monaten mehrfach berichtet, dass die Armee von Präsident Assad Chlorgas eingesetzt habe. Zuletzt gab es am Mittwoch Berichte aus der Stadt Idlib unweit von Aleppo.
    Der UN-Sondergesandte für Syrien hat die Konfliktparteien für Montag nach Genf eingeladen. In separaten Gesprächen mit Regierungsvertretern und Gegnern Assads will er die Möglichkeiten für eine politische Lösung des Konflikts ausloten.