Freitag, 29. März 2024

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Tag der Ozeane
Satelliten für die Weltmeere

Der 8. Juni ist laut den Vereinten Nationen der Tag des Meeres. Mussten einst Schiffe über die Ozeane kreuzen, um vor Ort die Wasserwelt unseres Planeten zu erkunden, so erledigen das heute meist Satelliten aus der Umlaufbahn mit ihren Kameras und Sensoren.

Von Dirk Lorenzen | 08.06.2018
    Algenblüte vor Irland im August 2010
    Algenblüte vor Irland im August 2010, aufgenommen vom Satelliten Envisat (ESA)
    Die Oberflächentemperatur lässt sich ebenso überwachen wie die Farbe des Meeres, die Entwicklung von Korallenriffen oder die Eisbedeckung.
    Selbst die Topographie des Meeresbodens ist aus dem Weltall zu erfassen. Denn die Berge und Täler am Grund führen zu minimalen Veränderungen an der Wasseroberfläche – diese "Dellen" lassen sich mit Radarinstrumenten auch aus achthundert Kilometern Höhe auf wenige Zentimeter genau vermessen.
    Der Anstieg des Meeresspiegels wird vom All aus überwacht – und zwar global, weil die vielen Satelliten meist im Laufe einiger Tage die gesamte Erdoberfläche überfliegen. Solche Datenmengen lassen sich mit klassischer Ozeanographie nicht gewinnen.
    Ansicht des Satelliten SMOS
    Der Satellit SMOS misst unter anderem den Salzgehalt des Meeres (Animation) (ESA)
    Geradezu schaurig-schön sind die Bilder von Algenblüten in Nord- und Ostsee. Was im Meer viel Leben zerstört, erscheint aus dem All wie ein buntes Gemälde – denn die Algen zaubern wunderbare Farben und Formen in die Weiten der Meere.
    Auch die Bewegung etwa von Schildkröten und Seekühen lässt sich per Satellit beobachten – denn etliche dieser Tiere sind mit Sendern ausgestattet.
    Und wenn Schiffe auf hoher See ihre Öltanks reinigen, so entgeht auch das den himmlischen Augen nicht. Radarsatelliten erfassen jeden Ölteppich – auch bei Dunkelheit und dichtem Nebel.