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Tagundnachtgleiche
Der Herbstbeginn und das Zeitalter des Löwen

Morgen um 15.31 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit fängt für uns der Herbst an. Die Sonne kreuzt dann im Sternbild Jungfrau den Himmelsäquator von Nord nach Süd. Sie steht im Herbstpunkt, wie Fachleute sagen.

Von Dirk Lorenzen | 21.09.2020
Unsere Sonne erreicht jetzt den höchsten Stand des Jahres
Morgen steht die Sonne senkrecht über dem Äquator der Erde (SDO / NASA)
Bedeutender ist der Frühlingspunkt, der sich an der Himmelskugel genau gegenüber befindet. Das ist die Stelle im Sternbild Fische, an der die Sonne zu Frühlingsanfang im März den Himmelsäquator von Süd nach Nord kreuzt.
Anhänger des "New Age" sehnen das Zeitalter des Wassermanns herbei, das etwa im Jahr 2600 beginnt. Dann ist aufgrund des ganz langsamen Taumelns der Erdachse der Frühlingspunkt aus den Fischen in den Wassermann gewandert.
Der Herbstpunkt taugt offenbar wenig als Signalgeber einer neuen Ära. Dabei wechselt er schon gut anderthalb Jahrhunderte früher, nämlich 2440, aus der Jungfrau in den Löwen. Wir werden wohl beides nicht mehr erleben.
12 Stunden über und unter dem Horizont
Der morgige Tag wird auch Tagundnachtgleiche genannt, weil dann die Sonne genau zwölf Stunden über und zwölf Stunden unter dem Horizont steht – zumindest theoretisch.
Tatsächlich beträgt die Länge des lichten Tages morgen zwölf Stunden und etwa 13 Minuten. Das liegt an der Lufthülle der Erde, die das Licht der Sonne an den Himmel bricht, auch wenn unser Stern eigentlich noch oder schon knapp unter dem Horizont steht. Erst am Samstag sind dann Tag und Nacht gleich lang.
Dann beginnen die knapp sechs Monate, in denen in unseren Breiten die Dunkelheit überwiegt – die Zeit von Herbst und Winter.