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Tagundnachtgleiche
Herbst- und Frühlingsanfang

Heute Abend um 22.02 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit kreuzt die Sonne den Himmelsäquator von Nord nach Süd. Damit beginnt für uns astronomisch der Herbst - auf der Südhalbkugel der Erde ist dagegen Frühlingsanfang.

Von Dirk Lorenzen | 22.09.2017
    Die Sonne geht ab morgen eine Stunde später unter
    In diesen Tagen versinkt die Sonne genau im Westen (ESO)
    Überall auf der Erde befindet sich die Sonne heute zwölf Stunden über und zwölf Stunden unter dem Horizont - zumindest theoretisch. Weil die Atmosphäre das Sonnenlicht beim Auf- und Untergehen etwas über den Horizont bricht, ist die tatsächliche Tagundnachtgleiche bei uns erst am Montag.
    Zu keiner Zeit des Jahres nimmt die Tageslänge so schnell ab wie zu Herbstanfang. Dieser Effekt ist umso stärker, je weiter nördlich ein Ort liegt.
    Auf der Breite von Flensburg scheint die Sonne jetzt von Tag zu Tag fünf Minuten weniger - am Nordkap nimmt die Tageslänge sogar um zehn Minuten ab.
    Blick von oben auf die Erde im Gasometer
    Blick von oben auf die Erde im Gasometer (Gasometer Oberhausen)
    Besonders kurios ist die Situation an den beiden Polen: Am Nordpol geht das Tagesgestirn nun unter - nach einem halben Jahr ununterbrochenen Sonnenscheins.
    Dafür geht am Südpol die sechsmonatige Polarnacht zu Ende: Dort steigt die Sonne über den Horizont - und scheint bis Mitte März des nächsten Jahres.
    In Europa werden die Tage jetzt immer kürzer. Erst zur Wintersonnenwende kurz vor Weihnachten kehrt sich der Trend um.
    Dann nimmt die Tageslänge ganz langsam wieder zu - bis nach der Frühlingstagundnachtgleiche am 20. März 2018 die Sonne wieder die Oberhand gewinnt.