Tapir im Birkenwald

Selbst gemachtes Leben

Erkki Pirtola auf Alpo Koivumäkis Elefant.
Der finnische Videodokumentarist Erkki Pirtola starb am 23. Januar 2016. © Gabi Schaffner
Von Gabi Schaffner · 12.08.2016
Ist es Volkskunst, Wahnsinn oder Methode? Am 23. Januar 2016 starb der finnische Videodokumentarist Erkki Pirtola. Mehr als 30 Jahre seines Schaffens widmete er einer Kunstrichtung, die in den Tiefen der finnischen Wälder und Tundren ein einzigartiges Dasein fristet.
Der Begriff ITE, kurz für "Itse Tehti Elämä" – selbst gemachtes Leben – fasst Kunst und Leben, Mensch und Natur in eine Formel, die sich in außergewöhnlichen und oft surrealen Kunstwerken manifestiert. ITE ist billiges Blech oder geflochtene Birkenrinde, ITE ist trashig und transzendental zugleich, ITE ist von Aliens inspiriert oder vom Geist der Vorfahren, ITE kann ein Möbel sein, ein Löffel, ein Tapir aus Metall im Birkenwald oder eine einzelne, durch den Raum gespannte Saite.

Pirtola erhielt für sein Werk 2011 den Staatspreis der Bildenden Künste Finnland. Anhand von Interviews und Tonmaterial, das während einer langen gemeinsamen Reise entstand, entwirft die Autorin ein Porträt des Künstlers und der ITE-Kunst.