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Tarifstreit bei der Lufthansa
Im Flugverkehr drohen neue Streiks

Im hartnäckigen Tarifstreit zwischen der Lufthansa und ihren Piloten ist die geplante Schlichtung gescheitert – bevor sie überhaupt begonnen hat. Beide Seiten konnten sich nicht auf ein Prozedere verständigen. Nun will die Pilotenvereinigung Cockpit über neue Streiks beraten.

06.07.2015
    Leere Schalter am Flughafen Frankfurt/Main
    Im aktuellen Tarifstreit haben die Piloten bereits zwölfmal gestreikt (imago / Ralph Peters)
    Wie Gewerkschaftssprecher Markus Wahl sagte, habe sich die Lufthansa im Laufe der Sondierungsgespräche gegen eine Gesamtschlichtung ausgesprochen. Das Unternehmen habe sich demzufolge nur bestimmte Themenfelder verhandeln wollen. Für die Pilotenvereinigung sei daraufhin eine Schlichtung nicht mehr in Frage gekommen.
    Im Mai hatten sich beide Seiten noch auf eine Gesamtschlichtung geeinigt. Dies habe sich als "kurzfristiges taktisches Manöver" entpuppt, mit dem die Pilotenvereinigung, aber auch Kunden und Aktionäre getäuscht worden seien, so der Gewerkschaftssprecher.
    Noch kein Termin für neuen Streik
    Mit dem Ende der Sondierungen sei auch die versprochene Aussetzung von Streiks bis Ende Juli hinfällig, ergänzte Wahl. Einen Termin für einen neuen Arbeitskampf gebe es aber noch nicht. Darüber soll in den Gremien beraten werden.
    Seit Beginn des Tarifstreits im April 2014 hatten die Piloten bislang zwölfmal gestreikt. Die Lufthansa und die Gewerkschaft streiten vor allem um die betriebsinterne Frührente für 5.400 Piloten. Zudem geht es den Flugzeugführern auch um Themen, die nicht in Tarifverträgen geregelt sind, wie etwa der Ausbau der Lufthansa-Billigtochter Eurowings.
    (tön/kis)