Tempelhofer Freiheit

Von Marlene Küster · 09.08.2013
Der weiße Radarturm steht noch. Ihm macht ein Meer von roten, grünen, gelben Punkten am Himmel Konkurrenz: Zwischen den früheren Landebahnen schwingen sich Drachen auf. Daneben eine Kleinstgarten-Idylle aus über 300 winzigen Beeten.
Hier wächst und wuchert Unkraut neben Gemüse und Blumen, ohne erkennbare Begrenzung. Im Oktober 2008 wurde der Flughafen geschlossen. Zurück blieb eine innerstädtische Freifläche von rund 300 Hektar, größer als der Berliner Tiergarten oder der Central Park in New York.

An sonnigen Wochenenden kommen mehr als 50.000 Menschen hierher. Fahrradfahrer, Skater, Spaziergänger. Da wird gegrillt, Gitarre gespielt, getrommelt. Immer wieder gibt es spontane Konzerte. Hier findet jeder seine Freude und seine Nische. Der arbeitslose Michael beispielsweise verspürte hier die inspirierende Freiheit, etwas anzupacken: Eine Drachen-Flugschule, warum nicht?

Oder Carsten, er hat einen Job am Infostand und muss die Pläne der Domestizierer des Areals gegen die Verfechter des freien Wildwachsens verteidigen. Wie geht es ihm dabei?



Regie: Robert Steudtner
DLF 2013