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Terra Brasilis

Exotische Tiere und Pflanzen, unberührte Natur, edle Wilde mit fremden Bräuchen, die von heldenhaften Entdeckern erkundet werden, die dem Alten Kontinent Quellen für einen neuen, ungeahnten Reichtum erschließen: Zahllose Mythen dieser Art umranken das Zeitalter der europäischen Expansion.

Rezension: Dagmar Röhrlich | 13.10.2013
    In dem prächtigen Bildband "Terra Brasilis", der von Christian Welzbacher herausgegeben worden ist, spüren die Autoren der Wahrheit hinter diesen Mythen nach und erzählen dabei die Natur- und Kulturgeschichte Brasiliens. Dabei werden die historischen Zeugnisse der Entdecker, die besonders gerne von Menschenfressern erzählen, von wilden Tieren und bizarren Riten, eingebettet in die Texte der Wissenschaftler zu Flora und Fauna, tropischer Medizin und zur Ausbeutung von Land und Menschen auf den Zuckerplantagen, durch Tier- und Pflanzenhändler, den Bergbau.

    Sie stellen die berühmten Expeditionen von Forschern wie Humboldt vor, Krusenstern, Darwin, Wallace oder Bates. Und schließlich wird auch das Abholzen des brasilianischen Regenwaldes thematisiert, durch das zu befürchten ist, dass bald nur noch die Sammlungen in Museen einen Eindruck dessen vermitteln, was verloren gegangen ist.

    "Terra Brasilis" ist ein faszinierendes Buch. Es kombiniert spannende und sehr informative Texte mit wunderbaren Abbildungen, die das Lesen zum Genuss machen. Wirklich empfehlenswert - und eine Anregung, sich auch einmal in den Museen umzusehen, deren Stücke hier abgebildet werden.

    Christian Welzbacher (Hg.): Terra Brasilis. Die Entdeckung einer neuen Welt
    ISBN-13: 978-3-86964-076-1
    Parthas Verlag, 240 Seiten, 38 Euro