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Terrorgefahr in Europa
Europol warnt vor Anschlägen

Die Terrormiliz "Islamischer Staat" hat bei Anschlägen besonders Europa im Visier. Zu diesem Schluss kommt die Polizeibehörde Europol in einem Bericht. Sie warnte, vor allem in Frankreich sei die Gefahr neuer Terrorangriffe groß. Heute nimmt das neue Anti-Terrorismus-Zentrum von Europol die Arbeit auf.

25.01.2016
    Französische Sicherheitskräfte patrouillieren am Eiffelturm in Paris.
    Europol-Chef Rob Wainwright warnte vor Anschlägen besonders in Frankreich. (AFP / Dominique Faget)
    Europol-Direktor Rob Wainwright sagte, der IS habe "neue gefechtsartige Möglichkeiten" entwickelt, um weltweit eine Reihe "groß angelegter Terroranschläge" zu verüben. Insbesondere Europa sei aber im Visier der Islamisten. In dem Bericht heißt es, es gebe allen Grund zu erwarten, dass der IS oder oder anderen religiös motivierten Gruppen "irgendwo in Europa erneut einen Terroranschlag verüben". Ziel seien "massenhaft Opfer in der Zivilbevölkerung".
    Besonders hoch sei die Anschlagsgefahr voraussichtlich weiter in Frankreich. Nach Angaben von Europol markierten die Terroranschläge von Paris vom November 2015 eine deutliche Wende der IS-Strategie. Anschläge seien nun international ausgerichtet und würden von Spezialkräften ausgeführt.
    Europol-Chef Wainwright bei der Pressekonferenz zur "Operation Archimedes"
    Europol-Chef Rob Wainwright sagte, die Terroranschläge in Paris seien ein Wendepunkt gewesen. (dpa / picture-alliance / Martijn Beekman)
    Anti-Terror-Zentrum soll Propaganda bekämpfen
    Wainwright stellte den Bericht am Rande des Treffens der EU-Innenminister anlässlich der Arbeitsaufnahme des neuen Anti-Terrorismus-Zentrums von Europol vor. Dort werden vorerst 40 bis 50 Experten arbeiten, die insbesondere einen besseren Informationsaustausch zwischen den Mitgliedstaaten ermöglichen sollen.
    Das Zentrum soll sich auf die Identifizierung von rund 5.000 ausländischen Kämpfern des IS konzentrieren und gegen Propaganda aus dem Internet vorgehen. Wainwright sagte, es sei "ein wichtiger Schritt vorwärts", um eine "aggressive, neue Form des internationalen Terrorismus zu bekämpfen."
    (hba/tzi)