Dienstag, 19. März 2024

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Theaterkahn im Liederwahn
Grenzgänger

"Jene welche das Vergangene nicht erinnern können, sind verdammt, es zu wiederholen!" 100 Jahre nach Beginn des Ersten Weltkrieges will die Folkgruppe "Die Grenzgänger" das Herz der Nachgeborenen treffen: Sie erinnert mit verschollenen Volksliedern. Die Bremer Musiker sind seit mehr als zwei Jahrzehnten für ihre geschichtsnahen Programme bekannt.

24.10.2014
    Die Grenzgänger (v.l.n.r.: Frederic Drobnjak, Michael Zachcial, Felix Kroll, Annette Rettich)
    Die Grenzgänger (v.l.n.r.: Frederic Drobnjak, Michael Zachcial, Felix Kroll, Annette Rettich) (Helena Wuttke)
    Nun haben sie das Deutsche Volksliedarchiv in Freiburg durchstöbert, das während und kurz nach dem Ersten Weltkrieg entstand. Unter mehreren tausend Liedern fanden Die Grenzgänger auch die Originalfassung des Liedes "Lili Marleen" aus dem Jahr 1915. Der Schriftsteller Hans Leip hatte sie in der Maikäfer-Kaserne in Berlin geschrieben – kurz bevor er an die russische Front musste. Es sind musikalische Zeitzeugen wie diese, die uns ein Jahrhundert später nicht entlassen, sondern mitfühlen lassen.
    Die Grenzgänger haben sich in gewohnter Manier an diesen Zeitzeugen zu schaffen gemacht, sich wieder einmal stilistisch als das erwiesen, was ihr Name andeutet und auf eine belehrende Attitüde verzichtet. Herausgekommen ist das Programm "1914 – Maikäfer flieg". Mit dem waren sie am 29. August in Dresden zu Gast – im Rahmen unserer Chanson-Reihe "Theaterkahn im Liederwahn".