Tierschutz

Der Stör-Fall

Zwei Fischer ziehen einen Belugastör aus dem Fischernetz.
Der Beluga-Stör ist vom Aussterben bedroht. © AFP / Henghameh Fahimi
Von Andrea Rehmsmeier  · 02.09.2014
Schwarzes Gold wird der Rogen des Beluga-Störs genannt. Damit ist nicht nur der metallische Glanz der Fischeier gemeint, sondern auch die Begehrlichkeiten, die sie wecken. Mit einem Warenwert von bis zu 600 Euro pro 125 Gramm zählt Schwarzer Kaviar zu den teuersten Delikatessen überhaupt.
Die enorme Gewinnspanne hat zwischen Ost- und Westeuropa einen verzweigten Schwarzmarkt entstehen lassen, der vom Organisierten Verbrechen beherrscht wird. Der boomende Handel mit bedrohten Tierarten, bei dem der Preis umso stärker steigt, je weniger lebende Tiere gezählt werden, betrifft keineswegs nur afrikanisches Elfenbein und asiatische Tiger. Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion gelangt Stör-Kaviar ungeachtet aller internationalen Fangverbote und Importstopps auf vielfältigen Schmuggelrouten von den Fischerdörfern an Donau und Wolga auf die Feinkostmärkte Westeuropas. Inzwischen befürchten Artenschützer das Schlimmste: Der zähe Knorpel-Fisch - ein "lebendes Fossil", das sogar die Dinosaurier überlebt hat - könnte bald schon ausgestorben sein.
Produktion: DLF 2014