Samstag, 20. April 2024

Archiv

Baumaschinen-Messe in München
Von Raupen und Riesen

Die Messe Bauma ist flächenmäßig die größte der Welt. Denn die Ausstellungsstücke sind riesige Baumaschinen. Interessant ist aber auch, was dahinter steckt: Automatik, Vernetzung und elektrische Antriebe treiben auch die Baubranche um.

Von Michael Watzke | 08.04.2019
Blick aus der Vogelperspektive auf die groesste Baumaschinenmesse der Welt: bauma Muenchen, 07.04.2019. | Verwendung weltweit
Die Bauma findet alle drei Jahre in München statt. (dpa)
"Papa, schau mal! Das ist wieder ein riesiger Bagger! Da! Schau mal!" Das ist Jakob, vier Jahre alt und einer der jüngsten Besucher der Bauma. "Da ist eine Raupe, da ist eine Raupe! Was für ein riesiger… da!" Mit weit aufgerissenen Augen zeigt Jakob auf ein rotes Ungetüm aus Stahl, drei Stockwerke hoch.
Service-Techniker Christian Düracker steuert es per Fernbedienung: "Das ist ein Raupenkran für den Offroad-Einsatz. Der ist für Industrie-Montagen in Hallen. Der kann auch elektrisch gefahren werden. Lift-Baustellen –alles, wo man mit einem normalen Kran nicht hinkommt."
Fast alles auf der Bauma 2019 ist "groß, so groß!" So groß, dass ein frecher Vierjähriger plötzlich ganz handzahm wird: "Papa, du sollst meine Hand nehmen!"
Vieles auf der Bauma ist rekordverdächtig
Riesige Baukräne mit mehr als 100 Metern Höhe. Gewaltige Muldenkipper, deren Reifen zweimal so hoch sind wie ein ausgewachsener Mensch. Und auch Besucherzahlen und Ausstellungsfläche sind rekordverdächtig: die Veranstalter erwarten 600.000 Besucher auf einer Fläche von fast 100 Fußballfeldern. Es ist die größte Fachmesse der Welt. Das besondere auf der diesjährigen Bauma: in vielen Raupen, Kränen und Baggern sitzt kein Fahrer mehr. Zum Beispiel auf dem zentralen Vorführungs-Feld.
"Lassen Sie uns einen Blick in die Zukunft werfen. Die Baustelle 4.0 – da fehlt eine Fahrer-Kabine, da fehlt der Fahrer, was ist da los? Diese Raupe wird aus der Distanz operiert. Wir suchen jetzt einen Fahrer irgendwo." Der Bagger-Fahrer hockt 200 Meter weit entfernt in einem Leitstand. Er könnte auch in Kanada sitzen - 5G macht's möglich. Alle Baumaschinen sind digital vernetzt.
Altmeier und Söder wettern gegen Enteignungsinitiative
"Papa, ich mag da rein gehen!" In Halle 1 eröffnet Bundeswirtschafts-Minister Peter Altmeier die Bauma mit einem Versprechen: "Wir werden in den nächsten Jahren bis zu 10 Milliarden Euro mehr investieren in sozialen Wohnungsbau, in privaten Wohnungsbau, in Baukindergeld."
Gleich danach kritisiert Bayerns Ministerpräsident Markus Söder Enteignungs-Gedankenspiele von SPD, Grünen und Links-Partei: "Enteignungen sind der absolut falsche Weg! Abgesehen davon, dass es sich keiner leisten könnte zu entschädigen, wird durch eine Enteignung keine einzige neue Wohnung gebaut, im Gegenteil. Das ist eine sozialistische Idee, die schon damals nicht funktioniert hat - und auch jetzt nicht funktionieren wird."
Die Bauma hat noch bis zum 14.April geöffnet. Für große und kleine Besucher. "Papa, schau mal! Das ist ein riesiger Bagger!"