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Tod am Marterpfahl

Es dauert alles nur einen kurzen Augenblick. Blech gegen Blech. Oder Blech gegen eine Wand, einen Baum, einen Menschen. Ein dumpfer trockener Knall. Nicht dieses anhaltende metallische Scheppern wie im Film. Man blinzelt einmal und schon ist es passiert – ein Autounfall. Akustisch völlig undramatisch, aber ein jämmerliches Bild zum Ansehen. Und aufs höchste lebensbedrohlich für alle Beteiligten. Damit die Unfälle nicht nur einfach überleben, sondern bei der Kollision immer weniger verletzt werden, betreiben PKW-Hersteller einen riesigen Aufwand. Ein Teil davon findet inzwischen im Computer statt, die dazu verwendeten Algorithmen sind streng geheim. Aber auch das beste Rechenmodell und die schnellsten Computer ersetzen nicht den realen Unfalltest. Einer der härtesten Crashs ist der sogenannte Pole-Test, ein Unfall mit 30 Kilometern pro Stunde schleudernd quergestellt gegen einen Baum.

Maximilian Schönherr | 11.11.2001
    "Tod am Marterpfahl" - eine Sendung über B-Säulen und Wabenstrukturen, über Babydummys mit Knete im Bauch, über Biofidelität und streng geheime Algorithmen, über Airbaganschlüsse und Bordsteinkanten, über Rechnercluster und Chaostheorie. Von Maximilian Schönherr.