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Treffen der planetaren Nachbarn
Venus überholt Mars

Morgen früh kommt es am Osthimmel zu einem seltenen Planetentreffen: Venus und Mars, die beiden Nachbarplaneten der Erde, stehen dicht nebeneinander. Der strahlend helle Morgenstern überholt den deutlich schwächeren roten Planeten.

Von Dirk Lorenzen | 02.11.2015
    Mars und Venus morgen früh am Osthimmel – mit Jupiter und Regulus.
    Mars und Venus morgen früh am Osthimmel – mit Jupiter und Regulus (Stellarium) (Stellarium)
    Mars steht etwas links oberhalb der Venus. Im Laufe der nächsten Tage wird der Abstand der beiden größer – allerdings recht gemächlich.
    Zwar bewegt sich Venus von Morgen zu Morgen um zwei Vollmonddurchmesser am Himmel. Aber Mars lässt sich nicht so leicht abhängen: Er ist gut halb so schnell wie Venus und rückt pro Tag um etwas mehr als einen Monddurchmesser vor. Deutlich schneller vergrößert sich der Abstand zu Jupiter, der viel heller als Mars ist und ein Stück rechts oberhalb der beiden leuchtet. Zwar bewegt sich auch der Riesenplanet, aber er ist nur ein Sechstel so schnell wie die Venus.
    Die Bewegung der drei Planeten fällt am besten in Bezug zu einem Fixstern auf. Doch leider befindet sich kein markanter Stern in der Nähe der drei. Regulus im Löwen ist zu weit weg, um ein guter Anhaltspunkt zu sein. So wird erst in einigen Wochen deutlich, dass Venus und Mars weit in die Jungfrau gelaufen sind, während Jupiter noch im Löwen steht.
    Himmlische Begegnungen der Göttin der Liebe mit dem Kriegsgott gibt es nicht so häufig. Anfang Februar 2017 eilt die Venus zwar auf Mars zu, erreicht ihn aber nicht ganz, bevor sie am Firmament ihre Bewegungsrichtung ändert. Wer die Begegnung morgen früh verpasst, muss sich knapp zwei Jahre gedulden: Erst im Oktober 2017 stehen die beiden wieder einträchtig nebeneinander.