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Treffen der Ultra-Konservativen
Vorfreude auf noch sieben Jahre Trump

Es ist noch gar nicht so lange her, da rümpften die Ultra-Konservativen in den USA die Nase über Donald Trump. Auf dem diesjährigen Treffen in der Nähe von Washington wurde er aber gefeiert wie ein Rockstar. Die Erwartungen seiner Anhänger hat er erfüllt und sie freuen sich auf mehr.

Von Marc Hoffmann | 24.02.2018
    US-Präsident Donald Trump spricht auf der Conservative Political Action Conference (CPAC) im Gaylord National Resort and Convention Center in National Harbor, Maryland.
    US-Präsident Donald Trump spricht auf der Versammlung der ultrakonservativen Republikaner, CPAC (imago / Ron Sachs/CNP/AdMedia)
    Teresa Mendoza aus Arizona hat sich ein blaues Flaggentuch aus dem längst vergangenen Trump-Wahlkampf umgebunden. Beim Treffen der Ultra-Konservativen trägt sie es als eine Art Superheldenumhang. Auffällige Kleidung gehört bei der CPAC dazu.
    Sei stolz aufs Land, respektiere es und sei ein guter Amerikaner, fordert sie. Und lass‘ Donald Trump endlich seine Mauer zu Mexiko bauen. Teresas Rezept für eine gesunde konservative Politik!
    Da wo sie wohne, im Grenzgebiet zu Mexiko, würden sich zu viele Kriminelle herumtreiben. Gefährlich sei es geworden. Ihre eigenen Eltern kommen aus Mexiko. Sie ist in den USA geboren. Auf ihrem roten T-Shirt steht in Großschrift: "LATINAS for TRUMP". Sie wird laut und ist wütend.
    Bis 2016 habe sie noch die Demokraten gewählt. Nie wieder, schimpft Teresa. Sie fühlt sich verraten. Das Feindbild, die Demokraten, ist das, was zusammenschweißt, auf dem Treffen der Ultra-Konservativen vor den Toren Washingtons. Die Demokraten seien "Sozialisten", schimpft eine andere, ältere Dame abschätzig. Sie trägt Lippenstift und eine schöne Handtasche.
    Eine Frischzellenkur für die Republikaner
    Sie komme aus einer politischen Familie. Sie verweist auf ihren Großvater und Urgroßvater, beide einst demokratische Senatoren, sagt sie. Die würden sich jetzt im Grabe umdrehen. Denn die Demokraten hätten sich weit von amerikanischen Grundsätzen und Werten entfernt, meint sie. Es klingt ein bisschen beleidigt.
    Barack Obama sei schuld. Trump habe ihr dagegen sehr gut gefallen, einer der wenigen Politiker, der offen und ehrlich sage, was Sache sei. Vor einigen Jahren rümpfte man bei der CPAC, dem wichtigsten Konservativentreffen des Jahres, noch die Nase. Sie wollten Trump nicht da haben. Nun jubeln sie ihm als neues konservatives Vorbild zu. Was früher war, scheint vergessen.
    Dieser konservative Aktivist vergibt nach Trumps Auftritt Bestnoten. Der Mann im Stars-and-Stripes-Sakko grinst zufrieden. Trump sei eine Frischzellenkur für die Republikaner und ein wahrer Konservativer. Mehr noch als die sogenannten Establishment-Republikaner, sagt er, die zwar das Etikett für sich in Anspruch nähmen, aber wenig täten für kleine Unternehmen, niedrige Steuern und einen schlankeren Staat. Das erste Jahr von Trump im Weißen Haus lief ganz nach seinem Geschmack. Auf die nächsten sieben Jahre freue er sich.