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Trump und Clinton
Diagnose: Fit fürs Weiße Haus

Die Gesundheit der beiden Präsidentschaftsbewerber ist zum Wahlkampf-Thema geworden. Jetzt haben beide Kandidaten die Fakten präsentiert: Donald Trump ist demnach kerngesund, und auch Hillary Clinton hat laut Krankenakte ihre Lungenentzündung auskuriert. Knapp zwei Monate vor der Wahl liegen beide in den Umfragen gleichauf.

15.09.2016
    US-Wahlkampf 2016: Hillary Clinton und Donald Trump kämpfen um das Amt.
    US-Wahlkampf 2016: Hillary Clinton und Donald Trump kämpfen um das Amt. (picture / alliance / dpa / Collage Deutschlandradio)
    Trump hatte lange gezögert, bis er seine Gesundheitsdaten veröffentlichte. Jetzt hat ihm sein langjähriger Arzt Harold Bornstein wenig überraschend eine "hervorragende körperliche Gesundheit" bescheinigt. Demnach ist Trump 1,90 Meter groß und wiegt 107 Kilogramm. Die Leber- und Schilddrüsenwerte des 70-Jährigen Milliardärs sind "alle im normalen Bereich".
    Laut Bornstein nimmt Trump einen Cholesterinsenker und eine geringe Dosis Aspirin. Den erhöhten Chorestolwert schiebt er auf seine momentan ungesunde Ernährung: "Es ist schwierig im Wahlkampf, da gibt es nur Fast Food." Trump raucht und trinkt nicht, in der Familie gibt es keine Vorbelastungen, was Krebs oder Herzerkrankungen angeht. Im Krankenhaus war er nur einmal - mit elf Jahren, für eine Blinddarm-Operation. Er selbst fühle sich übrigens wie "30", erklärte der republikanische Kandidat. Soweit - so Trump.
    Fit genug für den Job als Präsidentin
    Auch Hillary Clinton ist nach ihrem Schwindelanfall am vergangenen Wochenende in die Gesundheits-Offensive gegangen. Ihre Ärztin Lisa Bardack erklärte, die 68-Jährige erhole sich dank Antibiotika und Ruhe gut von der "leichten, nicht ansteckenden Lungenentzündung". Clinton hatte sich drei Tage lang aus dem Wahlkampf zurückgezogen, um sich zu erholen. Sie "bleibt weiterhin gesund und fit genug, um als Präsidentin" zu dienen, erklärte Bardack. Die Werte der demokratischen Kandidatin seien "normal", und sie verfüge über eine "exzellente geistige Gesundheit". Clinton hatte bereits im Juli 2015 ein detailliertes Gesundheitsgutachten veröffentlicht. Seit dem Schwächeanfall am Sonntag steht sie aber unter Druck, noch mehr Transparenz zu schaffen.
    Der Gesundheitszustand der US-Präsidentschaftskandidaten ist in den vergangenen Tagen zum Wahlkampfthema geworden. Clinton hatte bei den Gedenkfeiern für die Terroranschläge vom 11. September 2001 in New York am Sonntag einen Schwächeanfall erlitten. Ihr Team musste daraufhin eingestehen, dass bei ihr bereits am Freitag davor eine Lungenentzündung diagnostiziert worden war. Schon zuvor hatte Trump mehrfach die Meinung vertreten, Clinton sei den Belastungen des Präsidentenamts körperlich nicht gewachsen.
    Trump holt in den Umfragen auf
    Der Schwächeanfall der US-Demokratin hat ihrem Rivalen anscheinend genutzt. Laut einer Umfrage für den Sender CBS und die New York Times liegt sie derzeit in der Wählergunst mit Trump gleichauf: Demnach kämen bei der Präsidentschaftswahl am 8. November beide auf jeweils rund 42 Prozent.
    Dem Sender CNN zufolge ging Trump in den Schlüsselstaaten Ohio und Florida sogar in Führung. Die beiden Bundesstaaten gelten als entscheidend bei der Präsidentschaftswahl. Verliert Clinton dort, dürfte der Einzug ins Weiße Haus für sie schwierig werden. Clinton sagte in dem Radiointerview, sie habe "immer gesagt, dass es eine knappe Wahl wird".
    (rm/jasi)