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TV-Gelder
"Der Druck auf die DFL steigt"

Welche Auswirkungen hat der milliardenschwere Fernsehdeal der Premier League auf den globalen Fußballmarkt? Henning Vöpel vom Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitut sieht die Ligaverbände unter Zugzwang. "Abkapseln" werde sich die Premier League aber sportlich nicht.

Henning Vöpel im Gespräch mit Matthias Friebe | 14.02.2015
    Für den Ökonomen ist klar: "Der Wettbewerbsdruck auf andere Ligen steigt". Während es im europäischen Fußball einen scharfen Wettbewerb zwischen den Ligen gebe, seien diese gleichzeitig im nationalen Wettbewerb Monopolisten: "Das ist eine ganz besondere Situation und das erhöht auf die die DFL den Druck, tätig werden zu müssen." Investoren seien eine Möglichkeit für deutsche Bundesligisten, die ungleiche Verteilung bei den Fensehgeldern auszugleichen "insofern steigt der Druck für die DFL, sich zu öffnen, nicht nur was die Anstoßzeiten angeht, sondern auch diesen externen Investoren", sagte Vöpel im Deutschlandfunk.
    Auch, wenn es in Deutschland bislang noch Widerstand gegen eine weitere Aufsplittung der Anstoßzeiten gebe, vermutet Vöpel, dass der Weg in der Bundesliga dort hin geht.
    Sonderstellung der Premier League nur finanziell
    Der Finanzfachmann sieht aber zukünftig im Fußball und der Premier League keinen Vergleich zum Basketball mit der herausstechenden NBA: Aus Vöpels Sicht ist das Modell im europäischen Fußball anders: Offene Transfermärkte ließen es nicht zu, dass sich eine Liga nicht völlig abkapseln könne: "Dafür ist der sportliche Erfolg nicht genügend planbar. Geld hilft natürlich, aber wir sehen, dass die Premier League sportlich zwar eine Rolle spielt, aber nicht so dominant ist, wie sie das finanziell derzeit ist."
    Das Gespräch können Sie bis mindestens zum 14. August 2015 nachhören.