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Über Schubladen

Zunächst schuf Gott die Arten und alles schien klar. Doch dann kam Charles Darwin, nun waren Arten Produkte einer Evolution, die dem Prinzip der Veränderung gehorchten. Jetzt musste der Mensch selbst festlegen, ob etwas ein Barsch oder eine Brasse ist, eine Zwerg- oder Strauchbirke, eine Nebel- oder Saatkrähe. Doch nach welchen Kriterien sollte er die Einteilung vornehmen?

Von Martin Hubert | 08.09.2013
    Die Biologie tat sich von Anfang an schwer damit, das Problem widerspruchsfrei zu lösen. Sollte sie nach äußeren Merkmalen entscheiden? Oder nicht besser nach Verwandtschaftsverhältnissen? Oder doch nach der Fähigkeit, sich untereinander fortzupflanzen? Obwohl mit der Gentechnik heute neue Methoden zur Verfügung stehen, ist kein Konsens in Sicht. Im Gegenteil: Der Artbegriff wird zum Teil so unterschiedlich verwendet, dass Artenschützer gar nicht mehr zählen können, wie viele Arten denn nun zu schützen sind.

    Zusätzlich taucht die Frage auf, ob man Lebewesen, die der Mensch künstlich geschaffen hat, als Art anerkennen soll. Ist der Artbegriff überhaupt noch zu retten?

    "Manuskript zur Sendung:"

    Über Schubladen


    "Buchtipp"

    Werner Kunz: Do Species exist. Principles of Taxonomic
    Classification, ISBN 978-3-527-33207-6, Wiley-VCH, 2012, 79,90 €



    "Weiterführende Links:"


    Seiten des Deutschlandradios:

    "Die Erde kommt ohne diese Arten aus"
    (Radiofeuilleton: Thema vom 25.07.12)

    Hybride Haie
    (Forschung aktuell vom 27.01.12)

    Sie lieben, was kriecht und krabbelt
    (Wissenschaft im Brennpunkt vom 27.12.09)

    Missverständnisse
    (Wissenschaft im Brennpunkt vom 29.06.08)

    Verwinkelte Familienbande
    (Forschung aktuell vom 09.08.07)


    Links ins Netz:

    Uni Köln: Homepage Kerstin Hoef-Emden

    Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig, Bonn

    Forschungszentrum Biodiversität und Klima, Frankfurt

    Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung