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Überflutete Strecken: Bahn erstattet Tickets

Züge fallen aus und Berlin ist über zwei Hauptstrecken nicht mehr zu erreichen: Auch die Deutsche Bahn hat mit den Folgen der Hochwasserkatastrophe zu kämpfen. Normalerweise müsste sie jetzt keine Tickets erstatten. Doch dieses Mal macht das Transportunternehmen eine Ausnahme.

Von Daniela Siebert | 10.06.2013
    Probleme bereitet der Deutschen Bahn derzeit vor allem die Sperrung einer Elbbrücke bei Schönhausen zwischen Stendal und Berlin. Die Brücke selbst ist nicht beschädigt, doch in der Nähe ist ein Deich gebrochen, deshalb sei die Brücke vorsorglich gesperrt worden erklärt Bahnsprecher Jürgen Kornmann.

    "Das bedeutet, dass wir alle Züge umleiten müssen zwischen Hannover und Berlin über Wittenberge und das ist eben eine erheblich längere Strecke und damit verlängert sich auch die Fahrzeit zwischen ein und bis zu drei Stunden."

    Zu den Auswirkungen gehöre auch, dass beispielsweise Züge aus Amsterdam in Hannover enden und die Fahrgäste umsteigen müssen, weil nicht mehr alle Linien bis Berlin durchgehen. Auch manche Bahnhöfe lassen einige ICE-Züge durch die veränderte Streckenführung nun aus. Etwa Kassel, Göttingen und Wolfsburg. Diese Ziele könnten aber mit anderen Zügen erreicht werden.

    "Das hat mit der Linienführung zu tun, die Regionalzüge fahren teilweise auf anderen Strecken, auf anderen Trassen und können dementsprechend auch mit anderen Möglichkeiten noch bestimmte Bahnhöfe weiterhin bedienen."

    Wer aktuell schon mit dem Zug unterwegs ist, kann sich über eine kostenlose Hotline mit der Nummer 08000 99 66 33 informieren oder im Internet unter bahn.de informieren, welche Verspätungen und Umleitungen gelten.

    "Zunächst mal ist es so, dass wir bei der Hochwassersituation höhere Gewalt im Spiel haben, d. h. die Erstattungsmöglichkeiten, die sonst aufgrund von Verspätungen, die durch die Bahn zu verantworten sind, die greifen hier nicht, wir haben die Kulanz-Regelung, was den Umtausch von Tickets angeht und auch die kostenlose Erstattung von Tickets verlängert und das heißt, dass also zuggebundene Fahrkarten auf die nächstmögliche Reisegelegenheit dann einfach umgemünzt werden können oder aber dass man – wenn man die Reise lieber verschieben möchte – sein Ticket auch kostenfrei zurückgeben kann."

    Wer erst in den nächsten Tagen auf einer der betroffenen Strecken unterwegs sein will und sein Ticket schon gekauft hat, kann dies umtauschen so Kornmann.

    "Für die Fahrgäste, die sagen "Ich will jetzt meine Fahrkarte ersteinmal zurückgeben und mir das Geld erstatten lassen", da fällt die Bearbeitungsgebühr weg und wir erstatten die Fahrkarten kostenlos."

    Mit dem Auto ist Berlin derzeit noch gut erreichbar. Sowohl über die A2 als auch über die A9. Lediglich bei Dessau kommt es wegen einer Fahrbahnverengung zu Staus. Im Süden gibt es jedoch noch Probleme auf der A3, die zwischen Straubing und Garham gesperrt ist.

    Da sich die Hochwasserwelle langsam aber sicher in Richtung Norden voranschiebt, gibt es im Süden teilweise auch schon Entspannung. Die A 8 Nahe des Chiemsees etwa ist wieder befahrbar. Auch für die Bahn gibt es mancherorts Entwarnung.

    "Auf den Strecken im Süden normalisiert sich die Betriebslage wieder etwas, beispielsweise können wir die Fernverkehrszüge von München nach Salzburg jetzt wieder fahrplanmäßig abdecken und an der Stelle wieder für die Fahrgäste den normalen Fahrweg zur Verfügung stellen."