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Übung für den Einschlag eines Asteroiden
In zehn Jahren ist Weltuntergang

Mit einer Wahrscheinlichkeit von 96 Prozent trifft ein gut 200 Meter großer Asteroid im Juli 2027 die Erde. Dem Einschlag in China, Korea oder Japan könnten Millionen Menschen zum Opfer fallen. Keine Sorge, dies ist ein völlig fiktives Szenario. Der kosmische Treffer war nur ein Planspiel auf der Tagung zur Planetenverteidigung im Mai in Tokio.

Von Dirk Lorenzen | 23.07.2017
    Schwein gehabt: Ein Asteroid mit Mond zieht knapp an der Erde vorbei (Zeichnung).
    Schwein gehabt: Ein Asteroid mit Mond zieht knapp an der Erde vorbei (Zeichnung). (ESA/Carril)
    Weltraumexperten aus vielen Ländern haben den Ernstfall geübt. Auf einer simulierten Pressekonferenz Ende 2018 wird die Öffentlichkeit über den drohenden Einschlag neun Jahre später informiert.
    Demnach haben kurz zuvor Beobachtungen mit Großteleskopen präzise Bahndaten des Asteroiden geliefert. Die Hoffnung der Experten, damit würde sich ein Einschlag als unmöglich erweisen, hat sich zerschlagen.
    Nun soll binnen eines Jahres eine Raumsonde starten und den gefährlichen Asteroiden aus der Nähe fotografieren. Zudem werden zwei Missionen geplant, die das Objekt rammen und seine Bahn etwas verändern sollen.
    Zwar lässt sich bei so kurzer Vorwarnzeit der Asteroid nicht mehr komplett aus dem Weg räumen, aber es ließe sich zumindest erreichen, dass er entweder in den Weiten Russlands oder mitten im Pazifik einschlägt. Bei entsprechenden Evakuierungen wäre so zumindest die Zahl der Opfer deutlich begrenzt.
    Das Internationale Asteroiden-Warn-Netzwerk hat dieses Szenario durchgespielt, um im Fall des Falles zu wissen, was wann zu tun ist. Glücklicherweise stand auf allen Unterlagen in fetter roter Schrift: "EXERCISE ONLY! – NUR ÜBUNG!"