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Ukraine
IWF-Direktorium bewilligt neue Milliardenhilfen

Die von einem Staatsbankrott bedrohte Ukraine kriegt frisches Geld. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat den Weg für neue Milliardenhilfen frei gemacht. Insgesamt billigte der IWF-Verwaltungsrat Hilfskredite in Höhe von 17,5 Milliarden Dollar (15,5 Milliarden Euro), erklärte die Chefin des Währungsfonds, Christine Lagarde, in Berlin.

11.03.2015
    IWF-Chefin Christine Lagarde in Berlin.
    IWF-Chefin Christine Lagarde (AFP / STEFANIE LOOS)
    Das auf vier Jahre angelegte Programm ziele auf die "sofortige wirtschaftliche Unterstützung der Ukraine" ab, erklärte IWF-Chefin Christine Lagarde. Außerdem würden weitreichende Reformen zur Wiederherstellung eines robusten Wachstums und zur Verbesserung der Lebensbedingungen der ukrainischen Bevölkerung auf den Weg gebracht.
    Der militärische Konflikt mit den prorussischen Separatisten im Osten des Landes hat die ohnehin schwache Wirtschaft der Ukraine in eine tiefe Krise gestürzt. Das Vier-Jahres-Programm werde dabei helfen, die Lage umgehend zu stabilisieren. Lagarde erklärte, die Regierung des Landes stehe zudem vor Gesprächen mit Besitzern von Staatsanleihen. Es gehe darum, die Schulden auf mittlere Sicht tragfähig zu machen. Das vereinbarte Hilfsprogramm sei ambitioniert. Es sei mit vielen Risiken behaftet, doch gebe es genügend Erfolgsaussichten.
    Unterstützungsprogramm von über 40 Milliarden Dollar
    Das neue Kreditprogramm tritt an die Stelle eines kurzfristigen Hilfspakets, das im vergangenen Jahr vereinbart worden war. Die neue IWF-Hilfe soll Teil eines umfassenden internationalen Unterstützungsprogramms im Volumen von über 40 Milliarden Dollar sein, zu dem andere Institutionen, die einzelnen G7-Länder sowie die Gläubiger der Ukraine gleichfalls beitragen sollen. Lagarde hielt sich am Mittwoch in Berlin auf, unter anderem um mit Kanzlerin Angela Merkel und OECD-Generalsekretär Angel Gurría zu sprechen.
    Die vom Währungsfonds bewilligten frischen Geldmittel würden für die dringende wirtschaftliche Stabilisierung der Ex-Sowjetrepublik verwendet, sagte die ukrainische Finanzministerin Natalia Jaresko. 2014 hatte das zweitgrößte Flächenland Europas schon mehr als acht Milliarden Dollar vom IWF und von anderen internationalen Organisationen erhalten.
    (pg/swe)