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Ukraine-Konflikt
"Hilfskonvoi ist eine große PR-Aktion"

Die ukrainische Regierung sehe in dem Hilfskonvoi eine russische Inversion, sagte Kyryl Savin, Leiter des Regionalbüros der Heinrich-Böll-Stiftung in Kiew, im DLF. Was der russische Präsident damit erreichen wolle, sei ein "großes Rätsel". Savin zeigte sich überzeugt, dass der Konvoi eine "PR-Aktion", "Instrument der Medienpolitik" sei.

Kyryl Savin im Gespräch mit Christine Heuer | 23.08.2014
    Russlands Hilfskonvoi fährt ohne Genehmigung in die Ukraine.
    Russlands Hilfskonvoi fuhr ohne Genehmigung in die Ukraine. (dpa / picture-alliance / Rogulin Dmitry)
    Die ukrainische Regierung spreche davon, dass sich in den Lkws des Konvois auch russische Soldaten befinden würden, die als Wachleute oder Schutzleute dabei seien. Das sehe die ukrainische Regierung schon als militärische Komponente an, erklärte Kyryl Savin.
    Der Konvoi fahre nun seit einiger Zeit durch Russland und die Ukraine, um humanitäre Güter nach Lugansk zu bringen. Obwohl die ukrainische Regierung das Gleiche hätte tun wollen, "nur die Separatisten haben das nicht erlaubt", dass die Ukraine die humanitäre Hilfe bereitstellt. "Das scheint mir so eine große PR-Aktion zu sein." Savin glaubt, dass es nicht nur um die humanitäre Hilfe gehe.
    Er bestätigt, dass die russische Inversion in die Ukraine schon längst geschehene sei. Nur die Russische Föderation sage immer, dass es nicht der Fall sei. Bislang habe es keine handfesten Beweise dafür gegeben. Mit diesem Konvoi sei es sozusagen offiziell, sagte Savin im DLF. In der Ukraine wisse jeder, dass die russischen Truppen, russische Waffen, russisches Militär usw. schon lange im Konflikt auf ukrainischen Boden seien.
    Das Interview können Sie mindestens fünf Monate als Audio nach hören.